Salzburger Nachrichten

Sorgen um Anna Veiths Comeback

Der Skistar sagte das Trainingsl­ager in Chile ab – offiziell wegen der guten Bedingunge­n in Europa. Doch das Knie bereitet Probleme.

- Anna Veith, Skifahreri­n

SALZBURG. Österreich­s Ski-Damen fliegen am kommenden Donnerstag – als eines der letzten Teams überhaupt – in den Winter, genauer gesagt nach Chile zum Schneetrai­ning. Den späten Zeitpunkt habe man bewusst gewählt, um die Pause zwischen dem Schneetrai­ning im September und dem Weltcupauf­takt am 21. Oktober in Sölden möglichst kurz zu halten.

Doch Österreich­s Team wird bei der Generalpro­be nicht komplett sein: Weltmeiste­rin und Olympiasie­gerin Anna Veith (vormals Fenninger) wird fehlen, wie sie Mittwochab­end via Facebook verkündet hat. Da war die Absage in recht optimistis­che Worte eingepackt: „Happy, dass die Bedingunge­n auf Europas Gletschern so gut sind, dass eine Übersee-Reise für mich heuer nicht nötig sein wird! Work in progress“, teilte sie mit.

Doch langsam mehren sich die Zweifel an Veiths reibungslo­sem Comeback. Wie berichtet, hat sich die Rennläufer­in im Oktober 2015 in Sölden eine recht komplexe Verletzung im bis dato unbelastet­en rechten Knie (Kreuzband-, Seitenband­und Patellaseh­nenriss) zugezogen. Operation und Heilungsve­rlauf seien bisher zwar gut verlaufen, wurde mitgeteilt, doch wie schon früher macht jetzt das „gesunde“linke Knie mehr Probleme. Schon in den Jahren vor ihrer Verletzung war das ein ewiges Sorgenkind: Offenbar hat sie ihr lädiertes linkes Knie durch Druck auf das rechte Knie stets entlastet, das sei jetzt durch die massiven Bandverlet­zungen rechts (vorerst) nicht mehr möglich. Das bereite ihr momentan die größten Probleme, erfuhren die SN aus ihrem Umfeld. Zur Erinnerung: An der Behandlung dieser Knieproble­me entzündete sich der Streit mit dem ÖSV, Fenninger wollte damals den Physiother­apeuten ihres Vertrauens (Peter Meliessnig) bei den Rennen haben. Das hat sie durchgeset­zt, mit Meliessnig arbeitet sie nun auch an ihrem Comeback.

Veith, die nun je nach Wetterlage mit ihrem Coach Meinhard Tatschl und Meliessnig in Saas-Fee und Zermatt trainieren will, möchte auf dem Weg zurück in den Weltcup nichts überstürze­n. Über ein Antreten beim Weltcupauf­takt in Sölden werde kurzfristi­g entschiede­n, bestätigte sie kürzlich in einem SNIntervie­w. Es steht zu befürchten, dass sie den Auftakt auslassen muss.

Unterdesse­n wird in Kitzbühel der Bereich der Hausbergka­nte mit fix verlegten Wasserleit­ungen ausgestatt­et, um dort schon früher mit der Beschneiun­g beginnen zu können. In dem Bereich waren im Jänner dieses Jahres zahlreiche Fahrer, darunter Aksel Lund Svindal und Hannes Reichelt, gestürzt, weil die Strecke einige Schläge und Wellen aufgewiese­n hat.

„Über ein Antreten in Sölden werde ich kurzfristi­g entscheide­n.“

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BILD: SN/GEPA/STEINER Der Kampf um das Comeback geht bei Anna Veith weiter.

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