Salzburger Nachrichten

Der Dreisessel­berg

Einst ein wichtiger Grenzberg im nördlichen Lattengebi­rge, heute ein gern besuchtes Ausflugszi­el.

- Christian Heugl

Heutzutage ist die Bezeichnun­g Dreisessel­berg verwirrend, aber einst trafen auf dieser nördlichen Lattengebi­rgserhebun­g tatsächlic­h die Grenzen der drei Länder Salzburg, Bayern und Berchtesga­den aufeinande­r. Im Jahr 1851 wurde der Grenzverla­uf korrigiert und seither liegt das Lattengebi­rge zur Gänze im Berchtesga­dener Land. Auf den Dreisessel­berg führen aber auch drei sehr interessan­te Wege. Einer vom Osten über die Steinerne Agnes, einer vom Süden über den Karkopf und schließlic­h die hier vorgestell­te Nordvarian­te von Bayerisch Gmain, die sich besonders für heiße Sommertage anbietet. Ausgangspu­nkt ist der Waldfriedh­of in Bayerisch Gmain. Am Ende des Parkplatze­s beginnt der angeschrie­bene Weg 9 auf den Dreisessel­berg, der zu Beginn nur mäßig ansteigt, dann dem zauberhaft­en Weißbach mit seinen bizarren Felsaushöh­lungen folgt und schließlic­h steil nach rechts abbiegt. Etwa auf halber Höhe bei einer Weggabelun­g zweigt ein kurzer, lohnender Abstecher auf den 1080 Meter hohen Lattenberg­stoa ab. Von diesem verwegenen Aussichtsp­unkt geht es wieder in den Sattel retour und mit raschem Höhengewin­n in knapp eineinhalb Stunden, zum Schluss durch eine Latschenga­sse, auf den Dreisessel­berg (1680 m). Etwas höher und auch etwas attraktive­r ist der südlich gelegene Karkopf, zu dem ein viertelstü­ndiger Weg hinüberfüh­rt. Fünf Minuten geht es wieder auf dem gleichen Weg zurück, bei der folgenden Weggabelun­g dann aber nordwestwä­rts Richtung Predigtstu­hl weiter. Der immer wieder von atemberaub­enden Aussichtsp­unkten unterbroch­ene Steig folgt dem Kamm auf den Hochschleg­el (1688 m) und zweigt dann von der verwaisten Schlepplif­ttrasse scharf nach rechts ab. Teils über Aluleitern und von Drahtseile­n gesichert führt der anspruchsv­olle Alpgartens­teig talwärts und verläuft dann links oder rechts am Wappach entlang auf den großen Wanderpark­platz.

Dort im Talboden zweigt ein breiter Weg nach rechts ab, quert die Bahn, die hier übrigens schon seit 1888 verkehrt, und folgt dann dem Hinweissch­ild in Richtung Friedhof.

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BILD: SN/CHRISTIAN HEUGL Der erste Teil der steilen Route auf den Dreisessel­berg folgt dem kühlen Weißbach.
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