Salzburger Nachrichten

Bürgermeis­ter fand Gönner für Pflegeheim

Die Gemeinde Puch baut ein neues Seniorenwo­hnhaus mit 71 Betten. Möglich wird das nur durch eine Spende von Daniell Porsche.

- Helmut Klose, Bürgermeis­ter Puch Bürgermeis­ter Helmut Klose mit den Plänen für das neue Pflegeheim.

PUCH. Zeitung zu lesen kann Leben verändern. Es kann auch Großprojek­te möglich machen, an die zuvor nicht zu denken gewesen wäre. Der Pucher Bürgermeis­ter Helmut Klose (ÖVP) stieß vor einigen Jahren auf ein Interview mit Daniell Porsche, der in der Pucher Ortschaft Sankt Jakob am Thurn die Paracelsus-Schule für seelenpfle­gebedürfti­ge Kinder gebaut hat und auch betreibt. „Daniell Porsche ist in dem Interview gefragt worden, warum er so viel für Kinder tut. Und da hat er gesagt, er möchte irgendwann auch etwas für ältere Menschen machen“, erzählt Klose.

Also sprach er den Porsche-Urenkel an und erzählte ihm von dem geplanten Seniorenwo­hnhaus in Puch. „Er hat sich das angeschaut und dann zugesagt“, erinnert sich Klose. Ihm ist bewusst: „Ohne einen privaten Zustifter könnte man das Projekt in dieser Form nicht machen.“Dem Einfluss von Daniell Porsche ist es auch zu verdanken, dass das neue Pflegeheim im anthroposo­phischen Baustil errichtet wird.

So wird eine Architektu­rauffassun­g bezeichnet, die sich an den Lehren von Rudolf Steiner orientiert, dem Begründer der Waldorfpäd­agogik. In Puch sind Stadtbaume­ister Markus Voglreiter und der künstleris­che Architekt Christian Hitsch involviert.

Das Gebäude selbst besteht aus zwei ineinander verschwung­enen Baukörpern und wird neben dem jetzigen Seniorenhe­im entstehen (siehe Foto). Wenn das neue Pflegeheim fertig ist, werden die Bewohner übersiedel­n. Ein Container ist somit nicht nötig. Danach wird das derzeitige Seniorenhe­im umgebaut. „Dort soll es betreutes und betreubare­s Wohnen geben und eine Tagesbetre­uung nach dem Vorbild Kuchl mit mindestens sechs Betten“, sagt Klose. Auch die Gemeindebi­bliothek soll dort einziehen.

Das neue Seniorenwo­hnhaus wird 71 Betten haben und kostet 13,5 Millionen Euro. Nach Abzug der großzügige­n Zustiftung bleiben 8,5 Millionen Euro übrig. Aus dem Gemeindeau­sgleichsfo­nds wurden rund 2,2 Millionen Euro in Aussicht gestellt, von der Wohnbauför­derung rund 1,8 Millionen Euro. Die 71 Betten beanspruch­t Puch natürlich nicht für sich allein – drei Nachbargem­einden sind mit im Boot. Oberalm und Adnet finanziere­n je zehn Betten, Krispl-Gaißau je nach Finanzkraf­t drei bis fünf. Für die Pucher bleiben 46 bis 48 Betten. Bis spätestens Ende September soll Baubeginn sein.

Für Puch ergeben sich mit dieser Baustelle übrigens noch andere Synergien. „Den Aushub vom Seniorenhe­im können wir für den Freizeitpa­rk beim Sportplatz, für die neuen Eisstockba­hnen, die neue Hundewiese und für neue Parkplätze verwenden“, sagt Bürgermeis­ter Klose.

Für die Freizeitan­lage mit Spazierflä­chen und Teichen wurde gemeindeei­gener Auwald in Erholungsw­ald umgewidmet. „In Urstein sind einige Flächen weggefalle­n. Hier im Zentrum können sie von allen genutzt werden – Jung wie Alt. Und wir haben al-

„Ohne einen privaten Zustifter wäre das Projekt nicht möglich.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria