Zwei, die falsche Nasen zaubern
Volker Dahlmann und Silke Klosa kreieren für die Festspiele diverse Masken.
Seit Jahren kommen sie jeden Sommer wieder nach Salzburg: Die beiden freiberuflichen Maskenbildner aus Deutschland, Volker Dahlmann und Silke Klosa, leiten im Sommer die Maskenabteilung der Salzburger Festspiele. Fast 90 Leute arbeiten in der Festspielzeit im Team mit. Was sie dabei alles machen? „Unsere Aufgaben sind wirklich ganz bunt gemischt. Das reicht von Bärten, Perückenteilen, Blutbeuteln bis hin zu aufgepinselten Wunden. Auch falsche Nasen in unseren Bereich“, sagt Klosa lachend. Rund drei Tage dauere eine solche Anfertigung, von der zunächst ein Gipsabdruck gemacht werden müsse.
Kompliziert sei vor allem die Auswahl von Materialien, denn jedes habe andere Vor- und Nachteile, erklären die beiden. „Es kommt natürlich auch ganz darauf an, was vom Kostümbildner verlangt wird und wie etwas aussehen soll. Ob natürlich oder bewusst nach Theater“, sagt Dahlmann. Dass ein Schauspieler auf der Bühne natürlich wirke, sei etwa oft schwieriger als sehr auffällige Masken. Schwierig herzustellen seien auch Prothesen. Für Glatzen gebe es verschiedenste Wege. „Man braucht viel Erfahrung, es gibt immer wieder neue Findungsprozesse“, sagt Dahl- Silke Klosa & Volker Dahlmann mann. Gern verwendet er das Material Silikon, woraus sich verschiedenste Körperteile formen lassen.
Bereits Stunden vor einer Vorstellung kommen die Maskenbildner zur Spielstätte, um die Künstler für ihre Aufführungen vorzubereiten. Besonders viel Aufwand bedarf in diesem Jahr Charles Gounods Oper „Faust“, die auf der Bühne des Großen Festspielhauses gezeigt wird. Nicht nur die hohe Anzahl der Künstler sei eine Herausforderung, sondern auch das Make-up. „Viele Darsteller sollen ident aussehen“, sagt Klosa.
Damit jeder Künstler rechtzeitig auf der Bühne stehe, bedürfe es eines durchdachten Zeitsystems. Mit Fixiersprays solle das Make-up halten. „Es gibt aber irgendwann Grenzen. Bei 60 Grad auf dem Domplatz beim ,Jedermann‘ hilft fast nichts mehr“, sagt Dahlmann. Auch während einer Aufführung bleibt die Maske in der Nähe. Um den Dom herum oder unter der Bühne stehen Maskenbildner und können Künstler zu sich winken. Bei Opern würde die Pause zum „Nachpudern oder Auffrischen“genutzt, sagt Klosa.
Auch nach dem Auftritt ist die Arbeit der Maskenbildner noch nicht vorbei: Da wird beim Abschminken geholfen. „Je mehr Schichten jemand im Gesicht und auf dem Körper hat, desto länger dauert es natürlich“, sagt Klosa. Nach rund einer Stunde sei dann auch ihre Arbeit beendet.