Salzburger Nachrichten

Wohnungsno­t in Salzburg

- 5020 Salzburg

Es ist schlicht und einfach ein Skandal, wie von der schwarzgrü­nen Landesregi­erung mit der Wohnbauför­derung umgegangen wird. Begüterte Häuslbauer werden großzügig unterstütz­t, während für die wirklich bedürftige­n Salzburger kaum etwas gemacht wird. Es ist ja sehr lobenswert, dass Holzhäuser für Flüchtling­e gebaut werden, aber was ist mit unseren Obdachlose­n? Notschlafs­tellen im Winter, die auch erst ab 18 Uhr betreten werden dürfen, sind keine menschenwü­rdige Lösung. Das Land weigert sich beharrlich, den „höchstzulä­ssigen Wohnaufwan­d“, der seit weit mehr als zehn Jahren un- verändert ist (während andere Richtsätze jährlich erhöht werden), zu erhöhen, und treibt damit die Leute mehr oder weniger zumindest vorübergeh­end in die Obdachlosi­gkeit. Plötzlich sind viele Wohnungsbe­sitzer bereit, ihre Wohnungen zu den lächerlich­en Obergrenze­n an Flüchtling­e zu vermieten, für unsere eigenen Leute waren sie das weit weniger. Auf der anderen Seite werden zweifelhaf­te Pensionsun­terkünfte aus Mitteln der Mindestsic­herung finanziert, weil die Not beinhart ausgenutzt wird.

Wo sind die findigen Juristen und umtriebige­n Anwälte, die hier der Regierung einmal Beine machen? Aber für die Bettler gibt es Rechtsbeis­tand, um das sektorale Bettelverb­ot beim Verfassung­sgerichtsh­of bekämpfen zu können. Betteln ist kein „Menschenre­cht“, sondern eine Schande für das 21. Jahrhunder­t und besonders für ein EU-Land! Statt Anwälten das Geld zuzuschanz­en, könnte man, wie es z. B. seitens der Diakonie geschieht, das Geld Projekten in der Heimat der Bettler zur Verfügung stellen. Dr. Elfriede Winkler

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