Kein Sieger im Schlager gegen Rapid
Wenige Stunden vor dem Topspiel gegen Rapid sorgte Leipzig-Chef Ralf Rangnick für viel Unruhe bei Red Bull Salzburg und Trainer Óscar García. Die Bullen waren dann beim 0:0 dem Sieg näher.
Salzburg-Trainer Óscar García ärgerte sich über Transfer von Bernardo nach Leipzig.
WIEN. Nach dem Ausscheiden in der Qualifikation zur Champions League am vergangenen Mittwoch, hatte Salzburg-Trainer Óscar García am Sonntag gleich den nächsten Rückschlag zu verkraften. Praktisch aus dem Bus, der die Salzburger am Samstag zum Topspiel nach Wien gegen Rapid brachte, wurde dem Spanier sein zentraler Mittelfeldspieler Bernardo, den García zum Stammspieler entwickelt hatte, nach Leipzig in die deutsche Bundesliga transferiert. Gegen die Hütteldorfer fehlte dazu der verletzte Kapitän Jonatan Soriano. Auch den Torjäger soll es weg aus Salzburg ziehen. Soriano soll mit einem Transfer in den arabischen Raum, wo es viele Millionen zu verdienen gibt, liebäugeln. Und Nationalspieler Martin Hinteregger wird noch immer mit Augsburg in Verbindung gebracht.
Es ist kein Wunder, dass der Salzburg-Trainer wegen der aktuellen Entwicklung – mit viel Unruhe im Verein – verärgert den nächsten Wochen entgegensieht. Wenn der Spanier überhaupt noch Lust verspürt, seinen Vertrag in Salzburg, beim Ausbildungsverein für Leipzig, zu erfüllen.
Der Kampf um Bernardo war ver- geblich gewesen. Der mächtige Chef, Ralf Rangnick, der Leipzig in die Bundesliga geführt hatte, zeigte sich zufrieden und Christoph Freund, Sportlicher Leiter des FC Red Bull Salzburg, konnte nur erklären: „Bernardo hat uns informiert, dass er einige konkrete Angebote vorliegen hatte und er unbedingt den nächsten Schritt in eine größere Liga machen möchte. Wir haben diesem Wunsch entsprochen.“Bleibt für Salzburg zu hoffen, dass die Leipziger nicht weiter bei möglichen Neuzugängen abblitzen. Denn ansonsten werden sich die Deutschen weiter bei ihrem Ausbildungsverein bedienen. Ob es Freund und Co. passt oder nicht.
Trotz aller Unruhe zeigten sich die Salzburger in der „Grünen Hölle“von Hütteldorf hellwach und ließen sich von der beeindruckenden Kulisse nicht einschüchtern. Extrem aggressiv und keineswegs verunsichert hatte der Meister Rapid bestens im Griff. Und auch die besseren Chancen fand die Truppe von Óscar García vor. Valon Berisha zirkelte den Ball nach einem Freistoß an der Latte (17.) und Wanderson deutete bei einem Solo seine Gefährlichkeit an (20.).
Erst in der 43. Minute wurde es vor Salzburgs Tor gefährlich. Alexander Walke reagierte bei einem Schuss von Joelinton glänzend. Mehr Chancen von Rapid ließen die perfekt eingestellten Bullen nicht zu. Hätte Wanderson bei einem seiner Konterstöße mehr Schussglück gehabt, die Salzburger hätten das Topspiel der Liga als Sieger beendet. Angesichts der völlig unverständlichen Störfeuer aus Leipzig kann der Meister mit dem Remis gut leben. Und kann nur hoffen, dass Óscar García nicht das Handtuch wirft. Der Spanier ist der richtige Mann, Salzburg wieder in ruhigere Gewässer zu führen.