Muscheln können sich mit Krebs anstecken
Krebs ist beim Menschen nicht ansteckend. Bei einigen Tieren ist das anders.
Bei Muscheln kann Krebs ansteckend sein. Eine leukämieähnliche Erkrankung kann bei den Meerestieren von einem Exemplar auf ein anderes übertragen werden. US-Forscher berichten, dass der Krebs gar auf eine andere Art wechseln kann. Die Ergebnisse zeigten eine bemerkenswerte Fähigkeit von Tumoren, ihr eigenes Überleben und ihre Verbreitung sicherzustellen, schreiben die Wissenschafter.
Michael Metzger von der Columbia University in New York und sein Team hatten drei Arten von Muscheln genauer untersucht: eine Miesmuschel-Art, die Gemeine Herzmuschel sowie die Goldene Teppichmuschel. In den Krebszellen der Goldenen Teppichmuschel fanden sie gar die genetische Signatur einer anderen Art – die der Getupften Teppichmuschel.
Und das, obwohl bei dieser Art im Freiland noch keine Krebserkrankung festgestellt wurde. Mögli- cherweise habe die Getupfte Teppichmuschel im Verlauf der Evolution einen Weg zur Bekämpfung des Krebses gefunden und dieser daraufhin auf eine andere Art gewechselt. Eine Krebserkrankung äußert sich bei den Tieren durch einen Überschuss an großen, veränderten Zellen im Kreislaufsystem. Die Hämolymphe – ein Gemisch aus Blutzellen und Lymphflüssigkeit – der erkrankten Tiere erscheint verdickt und undurchsichtig, das Gewebe entwickelt Krebszellen.