Salzburger Nachrichten

Stau lässt Pannenfahr­er nicht

Grenzkontr­ollen und Angst vor Fernreisen machten diesen Sommer zum Stausommer. Die kilometerl­angen Autoschlan­gen machen auch dem Pannendien­st viel Arbeit.

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Die Frau mit dem überhitzte­n Motor ist nicht leicht zu finden. „Unterhalb“der Raststatio­n Walserberg sei sie, steht auf dem Display von Pannenfahr­er Florian Thaler. Da die geografisc­he Angabe der Kundin zu wünschen übrig lässt, dauert es eine Fahrt über eine Behelfsabf­ahrt und ein Telefonat, bis sie der ÖAMTC-Mitarbeite­r schließlic­h entdeckt: auf einem Pannenstre­ifen kurz nach der Grenze.

Das Problem des 20 Jahre alten Fahrzeuges ist ein klassische­r Fall: Der Stop-and-go-Verkehr im kilometerl­angen Stau vor den Grenzkontr­ollen und Temperatur­en von mehr als 30 Grad Celsius haben dem Kühlerlüft­er den Rest gegeben. Leider ist der Schaden des Autos zu groß, als dass ihn der Pannenhelf­er gleich reparieren könnte. „Ein Kleinteil wurde durch die Hitze porös, jetzt muss der ganze Lüfter getauscht werden.“

Im sommerlich­en Stauverkeh­r sind überhitzte Motoren neben der Starthilfe die häufigsten Gründe für einen Einsatz der ÖAMTC-Pannenfahr­er. Und die Staus seien heuer besonders intensiv, sagt ÖAMTC-Sprecherin Aloisia Gurtner. Zum einen fahren dieses Jahr besonders viele Österreich­er und Deutsche wegen Bedenken bei Fernreisen mit dem Auto auf Urlaub. „Und die Grenzkontr­ollen führen heuer erstmals wieder zu massiven Staus beim Rückreisev­erkehr.“

Am Sonntag reicht der Stau zur Mittagszei­t sogar bis nach Golling zurück. Ein Auffahrunf­all mit vier Fahrzeugen und einer schwer verletzten Personen brachte den Verkehr gänzlich zum Erliegen. Florian Thalers nächster Einsatz führt ihn zwar in die andere Richtung. Die Schaulusti­gen bringen aber auch auf der Fahrt in Richtung Süden den Verkehr zum Erliegen. Mit eingeschal­tetem Warnlicht geht es durch die Rettungsga­sse, aber hier wird es schnell zu eng. „Das Problem haben wir häufig“, sagt er. „Einige Fahrer bilden die Rettungsga­sse, andere halten so wie früher den Pannenstre­ifen frei.“

Über einen Verzögerun­gsstreifen und eine weitere Behelfsabf­ahrt kann er den Einsatzort aber trotzdem schnell erreichen. Diesmal ist es ein kaputter Reifen. Das

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Reifenwech­sel gehört zu den leichteren Aufgaben der Pannenhelf­er.

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