Der historische Tag des SK Bischofshofen
Vor 45 Jahren schrieb der SK Bischofshofen beim Debüt in der Nationalliga Salzburger Fußballgeschichte. Die Anfänge waren allerdings holprig.
Vor genau 45 Jahren hatte der Salzburger Fußball, genau gesagt der Pongau, seine Sensation: Der SK Bischofshofen feierte seine Heimpremiere in der Nationalliga, dem österreichischen Oberhaus. Wie kam es dazu? Der BSK war überraschend Meister der Westliga mit sechs Punkten Vorsprung auf Feldkirch geworden und war damit Aufsteiger in die Nationalliga. Freilich mussten in wenigen Wochen zahlreiche Hürden genommen werden. Die Auflagen wurden erfüllt, darunter die Einleitung von fließendem Kaltund Warmwasser in der Schiedsrichterkabine, ein Massagetisch in der Gästekabine, ein gesicherter Spielerabgang, die Absenkung des Spielfeldes beim nördlichen Tor um acht Zentimeter. Alles wurde erledigt, die Lizenz erteilt. Dabei fehlte Helmut Bliem noch der erforderliche Trainerschein.
Finanziell konnte der BSK keine großen Sprünge machen, zum Westliga-Kader wurde für eine Leihgebühr von 70.000 Schilling SAK-Torhüter Gerhard Dorfer geholt, Gabriel kam vom SSK, die Arzböck-Brüder kehrten heim. Der Auftakt beim Favoriten Innsbruck ging 0:2 ver- loren; Mannschaft und Fans reisten per Sonderzug nach Innsbruck, die Belegschaft des Hauptsponsors Liebherr machte den Betriebsurlaub zur Fanreise. Danach fieberte man dem ersten Heimspiel in der Nationalliga entgegen.
Gut 4000 Besucher kamen an diesem für den Klub denkwürdigen Tag im Jahr 1971 zum Match gegen den GAK. Das Team von Trainer Helmut Senekowitsch mit u. a. Huberts, Koleznik und Stering war Favorit – und musste froh sein, mit einem 1:1 die Heimreise antreten zu können. Die heimischen Kicker, großteils Amateure, spielten munter drauf los und gingen in der 53. Minute durch Adi Höll in Führung; erst ein sehr harter Elfmeter brachte den Grazern 20 Minuten später durch Rebernig den Ausgleich. Zur Erinnerung die BSK-Aufstellung an diesem Tag: Berger; Brezovsek, Ebster, Kurz, Wagner II; Wildmann (46.Wagner I), P. Arzböck, Bruncic, Höll (70. Wührer), Hähn, J. Arzböck.
Die Bischofshofener hielten im Verlauf der Saison recht ordentlich mit, konnten aber nur einen einzigen Sieg (9. Runde 1:0 Admira/Wacker) feiern, spielten sechs Mal Unentschieden (darunter 2:2 gegen Austria Salzburg) und mussten am Ende im Frühjahr 1972 mit nur acht Punkten absteigen. Derzeit spielt Bischofshofen in der Salzburger Liga, der Ausflug zu den Profis 1971/72 wird wohl ein einmaliger Eintrag in der nunmehr 83-jährigen Klubgeschichte bleiben.