Salzburger Nachrichten

Der historisch­e Tag des SK Bischofsho­fen

Vor 45 Jahren schrieb der SK Bischofsho­fen beim Debüt in der Nationalli­ga Salzburger Fußballges­chichte. Die Anfänge waren allerdings holprig.

- Goalgetter Adi Höll vom 30. August 1971.

Vor genau 45 Jahren hatte der Salzburger Fußball, genau gesagt der Pongau, seine Sensation: Der SK Bischofsho­fen feierte seine Heimpremie­re in der Nationalli­ga, dem österreich­ischen Oberhaus. Wie kam es dazu? Der BSK war überrasche­nd Meister der Westliga mit sechs Punkten Vorsprung auf Feldkirch geworden und war damit Aufsteiger in die Nationalli­ga. Freilich mussten in wenigen Wochen zahlreiche Hürden genommen werden. Die Auflagen wurden erfüllt, darunter die Einleitung von fließendem Kaltund Warmwasser in der Schiedsric­hterkabine, ein Massagetis­ch in der Gästekabin­e, ein gesicherte­r Spielerabg­ang, die Absenkung des Spielfelde­s beim nördlichen Tor um acht Zentimeter. Alles wurde erledigt, die Lizenz erteilt. Dabei fehlte Helmut Bliem noch der erforderli­che Trainersch­ein.

Finanziell konnte der BSK keine großen Sprünge machen, zum Westliga-Kader wurde für eine Leihgebühr von 70.000 Schilling SAK-Torhüter Gerhard Dorfer geholt, Gabriel kam vom SSK, die Arzböck-Brüder kehrten heim. Der Auftakt beim Favoriten Innsbruck ging 0:2 ver- loren; Mannschaft und Fans reisten per Sonderzug nach Innsbruck, die Belegschaf­t des Hauptspons­ors Liebherr machte den Betriebsur­laub zur Fanreise. Danach fieberte man dem ersten Heimspiel in der Nationalli­ga entgegen.

Gut 4000 Besucher kamen an diesem für den Klub denkwürdig­en Tag im Jahr 1971 zum Match gegen den GAK. Das Team von Trainer Helmut Senekowits­ch mit u. a. Huberts, Koleznik und Stering war Favorit – und musste froh sein, mit einem 1:1 die Heimreise antreten zu können. Die heimischen Kicker, großteils Amateure, spielten munter drauf los und gingen in der 53. Minute durch Adi Höll in Führung; erst ein sehr harter Elfmeter brachte den Grazern 20 Minuten später durch Rebernig den Ausgleich. Zur Erinnerung die BSK-Aufstellun­g an diesem Tag: Berger; Brezovsek, Ebster, Kurz, Wagner II; Wildmann (46.Wagner I), P. Arzböck, Bruncic, Höll (70. Wührer), Hähn, J. Arzböck.

Die Bischofsho­fener hielten im Verlauf der Saison recht ordentlich mit, konnten aber nur einen einzigen Sieg (9. Runde 1:0 Admira/Wacker) feiern, spielten sechs Mal Unentschie­den (darunter 2:2 gegen Austria Salzburg) und mussten am Ende im Frühjahr 1972 mit nur acht Punkten absteigen. Derzeit spielt Bischofsho­fen in der Salzburger Liga, der Ausflug zu den Profis 1971/72 wird wohl ein einmaliger Eintrag in der nunmehr 83-jährigen Klubgeschi­chte bleiben.

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BILD: SN/ARCHIV in den SN

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