Den Gürtel enger schnallen!
Immer wieder liest und hört man, dass wir über unsere Verhältnisse leben und gelebt haben und nun sparen müssten! Zuallererst wird von der Abschaffung der kleineren, „unrentablen“gesellschaftlichen Einheiten gesprochen. Man fordert die „Integration“(das Schlucken) kleiner Gemeinden, weniger Gemeinderäte, Schulzusammenlegungen, Abschaffung von Bezirkshauptmannschaften, ja manche sind gleich für die Auflösung der Bundesländer. Wenn man aber die Bürger fragt, wo sie sich am besten aufgehoben und wohlfühlen, dann bekommt man die Antwort, dass dies die kleinen Einheiten seien, wo man noch den/die Bürgermeister/-in und die anderen Amtsträger persönlich kenne und mit seinen Sorgen vertrauensvoll zu ihnen kommen könne. Es ist erwiesen, dass die Bewohner kleinerer Gemeinden trotz niedriger Einkommen zufriedener sind, weil die sozialen Netzwerke noch tragen. Sind wir so arm geworden, dass wir uns die kleinen Einheiten nicht mehr leisten können oder zu wenig klug bzw. mutig beim Gestalten und Neuorganisieren? Haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser, das Gefühl, dass Sie über Ihre Verhältnisse gelebt haben? Ich nicht! Oder kann es sein, dass uns das notwendige Geld fehlt, weil die „Großen“keine Steuern zahlen und somit keinen Beitrag zum Gemeinwohl leisten? Was ist mit der lang versprochenen Transaktionssteuer für die Milliardenbeträge, die täglich weltweit an der Börse verschoben werden? Warum verbietet man nicht die Steueroasen, Briefkastenfirmen . . .? Ein geringer Prozentanteil von diesen riesigen Vermögen würde genügen, um diesem Kaputtsparen auf Kosten der „Kleinen“ein Ende zu setzen. Bevor wir weiter über Vorschläge zur Abschaffung von Gemeinwohleinrichtungen diskutieren und Selbstmontage unseres „Sozialstaats“betreiben, sollten wir einmal unseren Fokus darauf richten, wo es wirklich krankt! Immer mehr Menschen überkommt das Gefühl, dass hier ein Finanzkartell unsere Politiker am Nasenring durch die politische Manege ziehen. Wie hat der bayerische Ministerpräsident Seehofer gesagt: „Die, die gewählt wurden, haben nichts zu entscheiden und die, die entscheiden, wurden nicht gewählt.“Wenn die Politiker vor den Finanzoligarchen weiterhin kriechen und die großen Finanzbetrüger weiter plündern dürfen; wenn das politische Establishment keine alternativen Konzepte vorlegt und für diese kämpft, dann ist das sanfte, aber bestimmte und konstruktive Aufstehen moralische Pflicht. Erwin Moser,