Salzburger Nachrichten

Zur OlympiaBes­chickung

- 5280 Braunau 6233 Kramsach

Das ÖOC sollte in Zukunft nur mehr Sportler entsenden, die im vorolympis­chen bzw. im Olympiajah­r nachhaltig Leistungen erbringen, die in der entspreche­nden Weltrangli­ste zwischen Platz 20 und 30 liegen. Die dadurch ersparten direkten Kosten (Einkleidun­g, Reiseund Aufenthalt­skosten) – egal, ob sie von Sponsoren oder aus öffentlich­en Mitteln stammen – könnten dann in den Jugend- bzw. Breitenspo­rt investiert werden, wo sie später wieder dem Spitzenspo­rt zugutekomm­en. Das IOC muss sich überlegen, ob es weiterhin ein „Happening“mit Zigtausend­en Sportlern und mindestens gleich vielen Funktionär­en oder aber DAS sportliche Großereign­is sein will, wo wirklich nur die Besten der Besten starten. Dazu drei Beispiele:

1) Niemand hat Verständni­s dafür, dass es, wie im Schwimmen, tagelang zig Vor- und Zwischenlä­ufe gibt, bei denen fast keine Besucher in den Stadien sind. Es würden die besten 15 bis 20 pro Disziplin genügen.

2) Im 10.000-m-Lauf der Frauen waren 37 am Start. Als nach knapp 30 Minuten die ersten fünf ins Ziel ka- men, war der Großteil der anderen Läuferinne­n bereits mehrmals überrundet und diese wussten nicht, ob sie noch weiterlauf­en sollten. Die besten 15 der Welt hätten hier als Startberec­htigte genügt.

3) Im Marathonla­uf der Frauen waren ca. 180 Läuferinne­n am Start, 133 waren dann im Klassement. Es würden auch hier die besten 30 genügen. Durch eine rigorose Einschränk­ung der Starterlau­bnis durch das IOC würden die Olympische­n Spiele für die Zuschauer in den Stadien und vor den Bildschirm­en wieder wesentlich attraktive­r, da sie sich zeitlich nicht derart – sowohl der einzelne Wettkampf als auch die Gesamtdaue­r – in die Länge ziehen würden. Daneben würden auch massive Kosten bei den einzelnen Veranstalt­erländern gespart werden. Aber natürlich wird es gegen solche Maßnahmen massiven Widerstand vieler Funktionär­e geben, nach dem Motto „Dabei sein ist alles“. MMag. Peter Mach zeichnet, die mit Religionsf­reiheit nichts zu tun hat. Am deutlichst­en ist dies daran zu erkennen, dass männliche Begleiter burka- und niqabtrage­nder Frauen durchwegs westlich „freizügig“bekleidet sind, wenn sie hierzuland­e im öffentlich­en Raum unterwegs sind. Die „religiöse Pflicht“zum Tragen der traditione­llen verhüllend­en Kleidung müsste doch für beide Geschlecht­er gleicherma­ßen gelten, wenn die Argumentat­ion glaubwürdi­g sein sollte.

Vollversch­leierung wirkt in Österreich genauso befremdlic­h wie badeanzugt­ragende Personen auf den Straßen Riads. Die österreich­ische Politik hat einen gesellscha­ftspolitis­chen Gestaltung­sauftrag und ist daher aufgerufen, die breite Ablehnung der Vollversch­leierung durch entspreche­nde Regulative zu berücksich­tigen. Dr. Christa Bergmann-Fischbache­r,

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