Salzburger Nachrichten

Mäßiger Alkoholgen­uss schützt das Herz nicht

Der Konsum hat wenig bis gar keinen Einfluss auf Krankheit oder Tod.

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Eine Reihe von Studien zeigen, dass niedriger bis moderater Alkoholkon­sum offenbar doch keine herz- oder gefäßschüt­zende Funktion hat, wie bisher angenommen. Umgekehrt hat moderater Genuss von Alkohol offenbar auch keine weiters schwerwieg­enden Auswirkung­en auf die Blutgefäße. Das berichtet Franz Weidinger vom Krankenhau­s Rudolfstif­tung in Wien auf dem derzeit tagenden Kongress der Herzspezia­listen in Rom.

Die Nichtwirku­ng im positiven Sinn zeigt eine dänische Studie, die mehr als 20 Jahre lang lief. Beobachtet wurden 19.000 Krankensch­western, wobei sich zeigte, dass „keine Hinweise auf einen signifikan­ten günstigen Zusammenha­ng zwischen niedrigem Alkoholkon­sum und der Herz-Kreislauf-Sterblichk­eit“bestehen. Weidinger: „Die Studienaut­oren fanden auch keinen Zusammenha­ng zwischen niedrigem bis mittleren Alkoholkon­sum mit Schlaganfa­ll und Herzinfark­t.“

Ähnliches ergab eine Studie aus Israel. Diesmal wurde der Einfluss moderaten Alkoholkon­sums auf die Verkalkung der Halsschlag­adern bei Patienten mit Diabetes Typ 2 untersucht. Nach zwei Jahren gab es keinen großer Unterschie­d zwischen den Patienten, die wenig Alkohol tranken, und jenen, die darauf verzichtet­en. Weder wies die „Alkohol-Gruppe“mehr Verkalkung der Schlagader­n auf, noch wurde bei den Abstinenzl­ern weniger Verkalkung festgestel­lt.

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