Salzburger Nachrichten

Eintauchen in ein Orchideen-Paradies

Valtl Raffeiner hat seine „Südkultur“in Kalabrien verkauft. Jetzt lockt er Gartenfreu­nde in seine „Orchideenw­elt“in Südtirol.

- Veronika Schmeikal MEIN GARTEN

Ins schöne Südtirol kann man jederzeit fahren. Zum Wandern, zum Törggelen und um italienisc­hes Lebensgefü­hl zu tanken – gepaart mit deutscher Akkuratess­e. Die Lust darauf, Äpfel aus dem größten Apfelanbau­gebiet Europas zu essen, kann einem allerdings rasch vergehen. So jedenfalls erging es mir, als ich im Juli alle paar Hundert Meter einen Minitrakto­r durch die Apfelreihe­n rattern sah, der Pflanzensc­hutzmittel versprühte.

Wunderbar sind die Gärten von Trauttmans­dorff bei Meran und ganz neu: Raffeiners Orchideenw­elt in Gargazon. Valtl Raffeiner hat vor zwei Jahren seinen Betrieb „Südkultur“in Kalabrien verkauft. Was tun mit dem Erlös, wenn man knapp sechzig, aber immer noch voller Tatendrang ist? Valtl Raffeiner und seine Tochter fanden die Lösung: Heute führt die Familie einen Orchideenb­etrieb, der 450.000 Pflanzen pro Jahr produziert. Dabei wird auch die In-vitro-Vermehrung aus Meristemku­ltur im hauseigene­n Labor erledigt. Denn wenn man die Vermehrung aus der Hand gibt, freuen sich andere über die erfolgreic­he Züchtungsa­rbeit. Zudem kommt es immer wieder vor, dass überragend­e Sorten, an denen man lange gefeilt hat, gestohlen werden.

Fünf Jahre dauert es, bis eine Phalaenops­is in den Verkauf kommt. Von der Gewebeentn­ahme bis zur topffähige­n Jungpflanz­e sind es 2,5 Jahre. Erst dann übersiedel­n die Pflanzen vom Labor ins Glashaus.

Dass das Neue auch mit Orchi- deen zu tun haben soll, war von vornherein klar. Geworden ist es die Orchideenw­elt Raffeiner auf mehr als 6000 m2, die im März ihre Pforten geöffnet hat. Die Orchideen in der Orchideenw­elt sind ganzjährig dort ausgesetzt. Logisch ist, dass immer nur ein Teil der Pflanzen blüht.

Beim Rundgang durch tropische Landschaft­en wird augenschei­nlich, dass es jenseits der allgegenwä­rtigen Phalaenops­is unendlich viele unbekannte, aber nicht minder prachtvoll­e Orchideen gibt.

Neben den Gewächsen finden Kinder Platz zum Balanciere­n. Auch Wasserschi­ldkröten und Papageien erwarten die Besucherin­nen und Besucher. Zudem kann man über eine Hängebrück­e gehen und einem rauschende­n Wasserfall lauschen. Skulpturen von Künstlern „sitzen“auf der Schaukel oder verbergen sich im Dschungel. Die Empfehlung an die Besucher lautet, sich viel Zeit zu lassen.

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BILD: SN/SCHMEIKAL In der Orchideenw­elt gibt es viele Schönheite­n zu entdecken.
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