Salzburger Nachrichten

Zu viel Bürokratie verhindert Beschäftig­ung für Flüchtling­e

Ein Rundruf der SN bei Gemeindeve­rtretern zeigt, warum derzeit nur so wenige Asylbewerb­er im gemeinnütz­igen Bereich arbeiten.

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Österreich­s Gemeinden drängen darauf, Asylbewerb­er gemeinnütz­ig beschäftig­en zu dürfen; einzelne Bürgermeis­ter berichten über durchwegs positive Erfahrunge­n mit arbeitende­n Flüchtling­en. Doch die Bürokratie erschwert deren Beschäftig­ung ganz erheblich. Auf diesen Nenner lässt sich ein Rundruf der SN bei den zuständige­n Institutio­nen bringen. „Leider können wir über gemeinnütz­ige Arbeit nur einen kleinen Teil der Asylbewerb­er beschäftig­en.“Die Vorgaben seien „sehr eng“, daran könnte nur der Gesetzgebe­r etwas ändern, erklärte eine Projektlei­terin beim Fonds Soziales Wien. Die zu engen Vorgaben führten dazu, dass von der Zielgruppe der 12.000 18- bis 50-jährigen Flüchtling­e in Wien nur rund 200 gemeinnütz­ig arbeiteten. Auch ein Sprecher des Gemeindebu­nds kritisiert den „bürokratis­chen Spießruten­lauf“, der viele Gemeinden davon abhalte, in der Grundverso­rgung befindlich­e Asylbewerb­er für gemeinnütz­ige Arbeit einzusetze­n. Josefa Geiger, die Bürgermeis­terin von Sieghartsk­irchen in Nieder- österreich, berichtet von guten Erfahrunge­n mit dem Einsatz von Flüchtling­en. Es sei ein „faires Miteinande­r“, die Asylbewerb­er seien „alle sehr zielstrebi­g“. Martin Michalitsc­h, ihr Amtskolleg­e aus Eichgraben in Niederöste­rreich, verweist auf „ganz unterschie­dliche Erfahrunge­n“mit der Beschäftig­ung von Asylbewerb­ern.

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