Der IS verliert sein Sieger-Image
Rückzug an allen Fronten ist angesagt.
Der „Islamische Staat“ist auf allen Fronten in die Defensive geraten. Ob in Libyen, im Irak oder in Syrien – langsam, aber stetig wird die Terrortruppe zurückgedrängt. Sie verliert Dorf um Dorf, Stadt um Stadt. Sie büßt nicht nur Territorium ein, sondern auch finanzielle Ressourcen und Führungspersonal. Mohammed al Adnani reiht sich in eine lange Liste von Terrorchefs ein, die in den vergangenen beiden Jahren von den USA und ihren Verbündeten getötet wurden. Wie zuvor im Kampf gegen Al Kaida ist auch jetzt zu beobachten, dass Informationen und Kenntnisse der Supermacht über Identität und Aufenthaltsorte der Terrorkader immer präziser werden. Die Gefahr von Attentaten wo auch immer in der Welt ist dadurch zwar noch lang nicht gebannt. Aber der Tod des nach al Baghdadi wichtigsten ISMannes Adnani, der in seinen Botschaften die Propaganda rund um den Globus verbreitete, der den Nachwuchs rekrutierte, der als Stimme des Dschihad zum Terror aufrief und Furcht und Schrecken verbreiten wollte, ist ein schwerer Schlag. Er sorgt für eine dieser Niederlagen, die das Superman-Image ruinieren und furchterregende, superschlaue Führer zu Großmäulern degradieren, die von der eigenen Organisation nicht einmal geschützt werden können. Wenn wir uns nicht selbst vor lauter Angst besiegen, neigt sich die Zeit des IS dem Ende zu. MARTIN.STRICKER@SALZBURG.COM