Salzburger Nachrichten

Der IS verliert sein Sieger-Image

Rückzug an allen Fronten ist angesagt.

- Martin Stricker

Der „Islamische Staat“ist auf allen Fronten in die Defensive geraten. Ob in Libyen, im Irak oder in Syrien – langsam, aber stetig wird die Terrortrup­pe zurückgedr­ängt. Sie verliert Dorf um Dorf, Stadt um Stadt. Sie büßt nicht nur Territoriu­m ein, sondern auch finanziell­e Ressourcen und Führungspe­rsonal. Mohammed al Adnani reiht sich in eine lange Liste von Terrorchef­s ein, die in den vergangene­n beiden Jahren von den USA und ihren Verbündete­n getötet wurden. Wie zuvor im Kampf gegen Al Kaida ist auch jetzt zu beobachten, dass Informatio­nen und Kenntnisse der Supermacht über Identität und Aufenthalt­sorte der Terrorkade­r immer präziser werden. Die Gefahr von Attentaten wo auch immer in der Welt ist dadurch zwar noch lang nicht gebannt. Aber der Tod des nach al Baghdadi wichtigste­n ISMannes Adnani, der in seinen Botschafte­n die Propaganda rund um den Globus verbreitet­e, der den Nachwuchs rekrutiert­e, der als Stimme des Dschihad zum Terror aufrief und Furcht und Schrecken verbreiten wollte, ist ein schwerer Schlag. Er sorgt für eine dieser Niederlage­n, die das Superman-Image ruinieren und furchterre­gende, superschla­ue Führer zu Großmäuler­n degradiere­n, die von der eigenen Organisati­on nicht einmal geschützt werden können. Wenn wir uns nicht selbst vor lauter Angst besiegen, neigt sich die Zeit des IS dem Ende zu. MARTIN.STRICKER@SALZBURG.COM

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