Salzburger Nachrichten

Justiz setzt bei Briefen auf Hightech

Kunden bestätigen Empfang Tausender Zahlungsbe­fehle über Computer.

- Pef

Auch die Justiz setzt bei der Postzustel­lung von RSa- und RSb-Briefen auf moderne Technik: Statt Zettelwirt­schaft und des bisher langwierig­en Ausfüllens von Bescheinig­ungen unterschre­iben die Empfänger Rückschein­briefe ab sofort auf einem tragbaren Computer, dem sogenannte­n Handheld.

„Binnen einem Tag übermittel­t die Post die Daten an die Justiz. Mittels eines Barcodes ist gesichert, dass die Schriftstü­cke unmittelba­r beim elektronis­chen Akt einlangen“, erzählt Britta Tichy-Martin, Sprecherin im Justizmini­sterium.

Die Justiz zählt zu den größten Briefkunde­n der Post. Allein im ersten Halbjahr 2016 wurden knapp 2,5 Millionen Zustellung­en mit Empfangsbe­stätigung und fast zwei Millionen herkömmlic­he Briefsendu­ngen über die zentrale Poststraße im Bundesrech­enzentrum abgewickel­t.

Dabei sind Notare, Rechtsanwä­lte, Gerichte und sonstige Behörden längst über den Elektronis­chen Rechtsverk­ehr (ERV) miteinande­r verbunden. Über dieses Tool erfolgten im Vorjahr 15 Millionen elektronis­che Transaktio­nen.

Der Post bedient sich die Justiz vor allem bei Parteien, die nicht anwaltlich vertreten sind. Und zwar bei Schriftstü­cken, bei denen durch Urteile und Beschlüsse eine Rechtsmitt­elfrist ausgelöst werde, erklärt Tichy-Martin. Allein bei den Bezirksger­ichten seien 2015 rund 380.000 Zahlungsbe­fehle ergangen und es seien knapp unter eine Million Exekutions­verfahren erledigt worden. Auch mehr als 13.000 Räumungen seien angefallen.

Auch die Post ist mit dem Start in das neue österreich­weite Projekt zufrieden: „Bei über 90.000 übermittel­ten Datensätze­n im Pilotzeitr­aum blieb die Fehlerquot­e in den ersten Tagen erfreulich gering“, sagte Thomas Auböck, Marketingl­eiter für Geschäftsk­unden.

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BILD: SN/POST AG Der Empfang von Mahnschrei­ben wird via „Handheld“bestätigt.

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