Apple agiert im Steuerstreit offensiv
US-Computergigant könnte bei Nachzahlung in den USA Steuern sparen.
Trotz der von der EUKommission von Apple geforderten Nachzahlung von 13 Milliarden Euro wegen unzulässiger Steuerdeals mit Irland will der US-Konzern keine Korrekturen in der Bilanz vornehmen. Das Unternehmen zeigte sich in einem Aktionärsbrief in der Nacht auf Mittwoch zuversichtlich, dass die Nachforderung vor Gericht nicht halten werde. Eine noch zu bestimmende Summe werde aber auf einem Treuhandkonto geparkt.
Apple meldete zuletzt eine konzernweite Steuerquote von rund 25,5 Prozent. Außerdem warf Apple der EU-Kommission vor, dass die Steuerquote von 0,005 Prozent für eine irische Apple-Tochter im Jahr 2014 „extrem irreführend“dargestellt worden sei. Tatsächlich habe Apple je 400 Mill. Dollar in Irland und den USA bezahlt.
Kritik an der Entscheidung der EU-Kommission übte auch die USRegierung. Die Entscheidung könnte zu einem Steuertransfer von den USA nach Europa führen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest. Wenn Apple in Irland Steuern nachzahlen müsse, könne der Konzern das möglicherweise von der Steuerlast in den USA absetzen. Es gebe gemeinsame Versuche der USA und der Europäer, die internationale Besteuerung fair zu gestalten, diese würden durch „einseitige Ansätze“untergraben.
Die EU forderte auch von Starbucks in den Niederlanden und von Fiat Chrysler in Luxemburg jeweils 30 Mill. Euro Steuern nach, in Belgien sollen mehr als 30 Unternehmen rund 700 Mill. Euro zahlen. Mehrere Gerichtsverfahren laufen.