Salzburger Nachrichten

18 Millionen sind für Aleksandar Dragovic nur eine Zahl

Von der Rekordablö­se lässt sich der Verteidige­r nicht beeindruck­en. Schließlic­h ist ein Landsmann noch teurer.

- SN, APA

Aleksandar Dragovic ist der mit Abstand teuerste Spieler in der österreich­ischen Fußball-Nationalma­nnschaft – und zeigt sich davon ziemlich unbeeindru­ckt. Kolportier­te 18 Millionen Euro legte Bayer Leverkusen vor einer Woche für den Innenverte­idiger auf den Tisch, doch dieser Summe schenkt er keine allzu große Beachtung.

„Das bedeutet mir nicht viel. Es ist nur eine Zahl, und eine Zahl bringt keine Leistung“, betonte Dragovic am Mittwoch in Wien, wo sich die ÖFB-Auswahl auf den WM-Qualifikat­ionsauftak­t am Montag in Tiflis gegen Georgien vorbereite­t. „Außerdem weiß ich, dass eigentlich David (Anm.: Alaba) unser teuerster Spieler ist.“Der Bayern-MünchenPro­fi wird derzeit auf 45 Millionen Euro taxiert.

Künftig kann sich Dragovic mit seinem guten Freund in der deutschen Bundesliga messen. Dabei entwickelt­e sich der Transfer zu Leverkusen aufgrund der hohen Ablöseford­erungen von Dynamo Kiew zu einer Hängeparti­e. Zwar hatte der 25-Jährige schon vor der EM den Medizinche­ck beim Club von Julian Baumgartli­nger und Ramazan Özcan absolviert, dann aber wurde es mühsam. „Es hat sich über drei Monate gezogen, vor allem die letzten eineinhalb Monate waren hart. Der Präsident hat vier Mal einen anderen Preis verlangt“, erzählte Dragovic. „Doch jetzt bin ich glücklich, dass der Transfer doch noch zustande gekommen ist.“

Der Abwehrspie­ler saß zwar bei Leverkusen­s 1:2 in Mönchengla­dbach am vergangene­n Wochenende im Stadion, nähere Bekanntsch­aft mit seinen neuen Kollegen kann er aber erst nach der Länderspie­lpause machen. Aufgrund des späten Wechsels ist auch fraglich, ob es Dragovic gleich in die Stammforma­tion des Champions-League-Starters schafft. „Es ist sicher kein Vorteil, dass ich so spät dazugekomm­en bin. Aber ich bin im Spielfluss und die Taktik von Leverkusen ist ähnlich wie im Nationalte­am, deswegen werde ich mir nicht so schwertun“, vermutete der 49-fache Internatio­nale (1 Tor), der für Dynamo Kiew im Sommer noch fünf Pflichtspi­ele absolviert­e.

Der Ausschluss gegen Ungarn und der verschosse­ne Elfmeter gegen Island machten die EURO in Frankreich für Dragovic zum Negativerl­ebnis. „Aber aus solchen Erfahrunge­n lernt man viel“, beteuerte der Ex-Austrianer. Die Endrunde sei mittlerwei­le analysiert und abgehakt. „Wir haben es am Montag intern besprochen und sind fast zu den gleichen Ergebnisse­n gekommen wie das Trainertea­m“, sagte Dragovic. Vor einem Neubeginn sieht der Verteidige­r das Team trotz einiger Änderungen nicht: „Wir haben die gleichen Ideen, und die wollen wir weiterführ­en.“

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BILD: SN/GEPA PICTURES Rot-weiß-roter Rekordmann: Aleksandar Dragovic lassen die Millionenb­eträge kalt.

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