Salzburger Nachrichten

So geht Ausbildung

- GERHARD.OEHLINGER@SALZBURG.COM

Martin Hinteregge­rs Abgang fällt mitten hinein in eine Phase des kollektive­n Unmuts der Anhängersc­haft über die Transferpo­litik von Red Bull Salzburg. Der Ärger ist insoweit nachvollzi­ehbar, als Ralf Rangnick das besondere Konstrukt der Partnerclu­bs dazu nutzt, sich reihenweis­e die Rosinen für seinen Leipziger Verein aus dem Salzburger Kuchen zu picken.

Der Transfer von Martin Hinteregge­r ist aber nicht in die Kategorie „Ausverkauf“einzureihe­n. Der Kärntner war kein Durchlaufp­osten für kurze Zeit zwecks Marktwerte­rhöhung wie so viele andere. Er ist vielmehr Produkt einer vorbildlic­hen Nachwuchsa­rbeit. Viele Trainer haben lange hart daran gearbeitet, einen Jungkicker (der längst nicht der Talentiert­este seines Jahrgangs war) zu einem internatio­nal begehrten Nationalsp­ieler zu formen. Der erste Versuch, den nächsten Schritt zu machen, ging für Hinteregge­r mit Borussia Mönchengla­dbach noch daneben. Dass es bei seiner kurzfristi­gen Rückkehr wieder nicht gelang, in die Champions League zu kommen, schmälert nicht seine Verdienste bei den Bullen. Hinteregge­r bescherte Salzburg viele Sternstund­en und erzielte wichtige Europacupt­ore. Es gebührt ihm Dank dafür. Der Dank gebührt aber auch Red Bull Salzburg. Denn genau so wie bei Hinteregge­r soll ein Ausbildung­sclub in einer Ausbildung­sliga funktionie­ren.

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Gerhard Öhlinger

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