„Als Polizistin denkt man doch etwas anders als früher“
Nur rund jeder siebente Bewerber schafft die Aufnahme in den Polizeidienst. In Salzburg bekamen am Mittwoch 44 Jungpolizisten ihre Dekrete. Melanie Weber aus Bürmoos ist eine von ihnen.
SALZBURG. 7500 Männer und Frauen haben sich im Vorjahr in Österreich für den Polizeidienst beworben, knapp 900 konnten aufgenommen werden. Eine davon ist die 21-jährige HAK-Absolventin Melanie Weber aus Bürmoos. Mit 43 Kurskollegen hat sie am Mittwoch bei einem Festakt in der Bachschmiede in Wals ihr Zeugnis überreicht bekommen. „Jetzt folgen noch drei Monate Dienst in der Polizeiinspektion Gnigl in der Stadt Salzburg, dann bin ich Frau Inspektor“, sagt die Flachgauerin. Auf die Frage, warum sie unbedingt zur Polizei gehen wollte, lächelt sie. „Mein Onkel ist in Kärnten Polizist. Er hat mir viel von seinem Beruf erzählt und so ist bei mir das Interesse immer größer geworden“, sagt Melanie Weber. Für sie sei nach der HAK-Matura klar gewesen, dass sie einen Beruf wählen werde, der ihr einerseits Vielfalt, andererseits die Möglichkeit bieten müsse, mit Menschen zusammen zu arbeiten.
„Ich bin von Natur aus sportlich, habe früher Taekwondo (ein koreanischer Kampfsport, Anm.) betrieben. Und so war die Entscheidung, mich bei der Polizei zu bewerben, eine gute“, erklärt die 21-Jährige. Zwei Jahre lang habe die Ausbildung nach einem positiven schriftlichen Aufnahmetest sowie dem Erreichen der erforderlichen sportlichen Limits gedauert. Jetzt sei es geschafft.
Die umfangreiche Ausbildung mit dem Erlernen von Rechtsmaterien, Einsatztechnik sowie -taktik, Handlungstrainings auch in gefährlichen, schwer zu berechnenden Situationen sowie Trainings im pädagogisch-didaktischen Bereich habe bei ihr ein Umdenken, auch im privaten Bereich bewirkt: „Man denkt und empfindet doch etwas anders, schaut auf Dinge, die man früher gar nicht so beachtet hat. Auch wenn es nur Telefonieren am Steuer ist“, sagt Melanie Weber.
Ihre Berufswahl habe in ihrem Freundeskreis ein wenig Bewunderung ausgelöst. Wobei ihr Freundeskreis zumindest um einen jungen Mann größer geworden sei. Im Ausbildungskurs habe sie ihren Freund kennengelernt. „Aber wir werden jetzt nicht in derselben Polizeiinspektion Dienst tun“, erklärt die 21Jährige. Das Schöne in der jungen Polizeitruppe sei auch, dass hier ein besonderer Teamgeist herrsche und jeder für jeden da sei.