Salzburger Nachrichten

Urteil nach Drama in Aluwerk soll am 30. September fallen

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Viereinhal­b Jahre nach dem Tod zweier Arbeiter am 8. März 2012 in einer Vorwärmeka­mmer im Aluminiumw­erk in Lend geht am Landesgeri­cht der Prozess gegen die acht noch verblieben­en Beschuldig­ten bald ins Finale.

Ursprüngli­ch hätten in dem Mitte Juni eröffneten Prozess drei Wochen später die Urteile ergehen sollen, doch Richterin Anna-Sophia Geisselhof­er enthob am 8. Juli den Hauptgutac­hter von seiner Tätigkeit. Zuvor hatten Staatsanwä­ltin Sandra Lemmermaye­r und Rechtsanwa­lt Stefan Rieder, er vertritt die Opferangeh­örigen, dessen Enthebung wegen fehlender Sachkunde beantragt.

Inzwischen hat der neu bestellte Sachverstä­ndige für Elektrotec­hnik seine Expertise erstellt. Der Prozess wird daher am 26. September mit der Erörterung des neuen Gutachtens fortgesetz­t. Die Urteile sollen am 30. September gefällt werden.

Den nicht geständige­n Beschuldig­ten wird fahrlässig­e Tötung unter besonders gefährlich­en Verhältnis­sen angelastet. Erstbeschu­ldigt ist ein Staplerfah­rer, der am Unglücksta­g irrtümlich per Fernbedien­ung das Hubtor der Vorwärmeka­mmer schloss; just zum Zeitpunkt, als die zwei Arbeiter einen Schaden in der Kammer inspiziert­en. Durch das Schließen wurde der Heizvorgan­g gestartet, das Duo verbrannte. Weiters angeklagt sind vier ehemals gewerbebeh­ördliche Geschäftsf­ührer der Aluminium Lend GmbH, eine ExSicherhe­itsfachkra­ft, eine Ex-Sicherheit­svertrauen­sperson und die Firma nach dem Verbandsve­rantwortli­chkeitsges­etz.

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