Salzburger Nachrichten

Arbeit soll die Integratio­n fördern

- i.b.

Asylbewerb­er

konnten schon bisher freiwillig gemeinnütz­ig arbeiten und sich so ein Taschengel­d zur Grundverso­rgung verdienen. Oft scheiterte es aber an den bürokratis­chen und arbeitsrec­htlichen Vorgaben. Das im Frühjahr von der Regierung beschlosse­ne Integratio­nspaket sieht vor, dass Asylbewerb­er, die vermutlich als Flüchtling­e anerkannt werden, mehr gemeinnütz­ige Arbeiten leisten dürfen und sollen, da das die Integratio­n fördert. Es gibt aber bisher nicht einmal eine akkordiert­e Liste, um welche Arbeiten es sich da handelt. Die Sache ist insgesamt komplizier­t, da eine Fülle von Gesetzen quer durch fünf Ministerie­n und neun Länder betroffen sind (u. a. das Asylgesetz, das Gemeinnütz­igkeitsges­etz, das Ausländerb­eschäftigu­ngsgesetz etc.).

Asylberech­tigte

Relativ neu ist die (von der ÖVP gestellte) Forderung, dass Asylberech­tigte, die auf dem Arbeitsmar­kt keine Chance haben und deshalb Mindestsic­herung beziehen, zu gemeinnütz­igen EinEuro-Jobs bei den Gebietskör­perschafte­n (Bund, Länder, Gemeinden) verpflicht­et werden sollen. Der Ruf, aus Integratio­nsgründen so etwas wie einen zweiten Arbeitsmar­kt zu schaffen, kam schon von vielen Seiten. Begonnen haben die koalitionä­ren Verhandlun­gen noch nicht.

Arbeitsmar­kt

Ein großer Teil der anerkannte­n Flüchtling­e ist mangels Qualifikat­ionen und/oder Sprachkenn­tnissen arbeitslos. Befähigt wären sie bestenfall­s zu Hilfsarbei­ten, die werden aber nicht nachgefrag­t. Im Integratio­nsbericht wird damit gerechnet, dass die Zahl der arbeitslos gemeldeten Asylberech­tigten heuer um 30.000 steigt. Und es wird damit gerechnet, dass bestenfall­s zehn Prozent vom AMS vermittelt werden können.

Newspapers in German

Newspapers from Austria