Spartanisch ist nur der Verbrauch
Mazda spendiert seinem Erfolgsmodell 3 einen neuen Diesel.
Mit dem neuen 3er, bei uns schon seit Ende 2013 am Markt, hat Mazda bis dato fast alles richtig gemacht. Nur: Wer in Österreich erfolgreich sein will, der kommt an einem sparsamen und doch agilen Diesel nicht vorbei. Voilà, das ist jetzt Mazdas Antwort: Die neue Dieselversion leistet 105 PS und verbraucht laut Werksangabe nur mehr 3,8 Liter.
Dem zugrunde liegt das Skyactive-Programm von Mazda. Statt Motoren kleiner zu machen, versucht man dank effizienter Verbrennung aus den bestehenden Motoren das Maximum herauszuholen. So auch hier: Mazdas kleiner Diesel ist immer noch mit einem Hubraum von 1,5 Litern ausgestattet.
Die spritsparendste Variante des kompakten 3ers, die es bei Mazda je gab, macht aber dennoch viel Spaß. Der Motor klingt anfangs ungewöhnlich rau (was aber gut zu ihm passt) und ist leichtfüßig. Auf die Verbrauchswerte, auf die man bei Mazda zu Recht stolz ist, kamen wir zwar im Sommertest nicht ganz, doch auch der Dieselverbrauch von knapp über fünf Litern bei einem voll beladenen Fahrzeug und einer recht häufig laufenden Klimaanlage kann sich allemal sehen lassen.
Dass spartanisch nicht fad heißt, zeigt sich an der Fahrleistung. Schon ab 1600 Umdrehungen steht das volle Drehmoment von 270 Newtonmetern zur Verfügung. Im Alltag heißt das: Der Mazda hängt gut am Gas, hat ein sehr durchgängiges Drehzahlband, und es wirkt so, als würden da weitaus mehr als 105 Pferdestärken unter der Motorhaube arbeiten. Im Vergleich zum großen Dieselmotor ein klarer Fortschritt bei deutlich geringeren Verbrauchswerten.
Auch wenn die Form des Mazda3 schon seit Ende 2013 bekannt ist und entsprechende Designpreise eingeheimst hat, so wirkt der Wagen immer noch frisch. Vor allem die kantige Formensprache (bei Mazda nennt man dies „Kodo“) ist immer noch ansprechend, wobei uns der Fünftürer (Sport genannt) noch stimmiger erscheint als die Limousine. Der auf über 360 Liter gewachsene Kofferraum macht den Kompakten zugleich zur Familienkutsche – auch da gibt es nichts zu jammern. Die schwarz abgedunkelten Scheiben erweisen sich speziell im Sommer als sehr angenehm. Wenn es ein bisschen etwas zu jammern gibt, dann beim Platzangebot auf der Rückbank. Hier muss man bei der Kopffreiheit doch Abstriche zugunsten des Designs machen.
Das trübt das starke Gesamtbild nicht. Bemerkenswert: Der Testwagen war überkomplett ausgestattet (bis hin zum Head-up-Display), dennoch gab es nur zwei aufpreispflichtige Details, nämlich Metallic-Lackierung und Navi. Das alles zum Preis von 27.810 Euro. Das ist top. Mazda3 Sport CD105 Motor/Fahrwerk: Vierzylinder-Dieselmotor mit 77 kW/105 PS, 1499 ccm Hubraum. Maximales Drehmoment 270 Nm bei 1600 Umdrehungen. Frontantrieb, Sechsgangschaltung. Ausstattung: ABS, 18-ZollFelgen, Bremsassistent, beheizbare Vordersitze, Notbremsassistent, DSC, Einparkhilfe, Head-up-Display, LED-Tagfahrlicht. Maße/Gewichte: L/B/H 4460/1795/1465 mm. Leergewicht 1270, zulässig: 1870 kg. Kofferraum: 364 l, Tank 51 l. Fahren/Verbrauch: Spitze 185 km/h, Beschleunigung auf 100 km/h in 11 Sek. Verbrauch Stadt/Land/kombiniert: 4,3/3,5/3,8 l/100 km, im Test: 5,1 l. CO2: 99 g/km. Preis: Ausstattungslinie Revolution 26.690; Testfahrzeug: 27.810 Euro.