Boom bei Alarmanlagen
Der aktuelle „Branchenradar“-Report bestätigt es: In nur einem Jahr ist der Absatz von Alarmanlagen um über 13 Prozent gestiegen. Doch jede vierte Anlage ist nicht zertifiziert.
Kaum ein Thema beherrschte den öffentlichen Diskurs so stark wie die Sicherheitslage. Wenig erstaunlich daher, dass in Österreich die Angst vor Wohnungseinbrüchen weiter zunimmt. Die Auswirkungen der anhaltend schlechten Wirtschaftslage in den östlichen Nachbarländern, die Frage der Grenzsicherung im Schengenraum und der steigende Migrationsdruck sorgen für eine wachsende Verunsicherung bei einem immer größer werdenden Teil der Bevölkerung. Davon profitiert unter anderem die Alarmanlagen-Branche. „Der Absatz mit Alarmanlagen stieg 2015 um über 13 Prozent auf nunmehr insgesamt rund 16.600 Stück“, erläutert Andreas Kreutzer von Kreutzer, Fischer & Partner. Am stärksten gestaltete sich das Nachfragewachstum in Ost- und Oberösterreich mit Spitzenwerten im Burgenland bei über 15 Prozent mehr abgesetzten Alarmanlagen. Im Westen hingegen lag der Zuwachs bislang nur bei rund drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Knapp 73 Prozent aller im Jahr 2015 verkauften Alarmanlagen entsprechen den Kriterien des VSÖ (Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs) und sind damit zertifiziert. Die übrigen Systeme sind nicht zertifizierte Anlagen, die überwiegend in Bau- oder Elektromärkten bzw. im Onlinehandel erworben werden. „Davon rate ich ab, da Auswahl und Montage einer Alarmanlage immer eine Sache von Experten sein soll“, so Kreutzer, der bei Alarmanlagen auch Vorbehalte hat: „Sie verhindern ja den Einbruch nicht. Außerdem ist bekannt, dass die Eindringlinge samt Beute blitzschnell wieder aus der Wohnung draußen sind.“Bemerkenswert sei, dass trotz der rasant wachsenden Nachfrage die Preise weiter massiv unter Druck stünden. Der Durchschnittspreis auf Warengruppenebene (ohne Händleraufschlag, Montage und Mehrwertsteuer) sank laut „Branchenradar“um nahezu elf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nur mehr knapp 1250 Euro.