Betriebskindergarten im Hotel musste zusperren
Die Hoteliersvereinigung (ÖHV) fordert ihre Mitglieder auf, bei der Personalsuche auf Betriebskindergärten als „Zuckerl“zu setzen. Bei einem Pressetermin am Mittwoch wurde das Hapimag-Resort in St. Michael im Lungau (110 Ferienwohnungen, 60 Mitarbeiter) als Vorbild genannt. Hapimag-Geschäftsführer Horst Schröcker betont aber auf Nachfrage: „Wir haben 2004 den Kindergarten eröffnet. Im August 2009 mussten wir ihn aber wieder schließen, weil es gesetzliche Änderungen bezüglich der Förderungen gab.“Denn Hapimag wäre vom Land verpflichtet worden, auch einen Selbstbehalt der Eltern einzuheben. Schröcker: „Wir wollten den Mitarbeitern den Kindergarten aber gratis geben.“Eine Refundierung des Selbstbehalts in Form höherer Gehälter sei an den dafür fälligen Lohnnebenkosten gescheitert. Weiters habe es die Auflage gegeben, dass bei Mitarbeitern von außerhalb die Gemeinde St. Michael vorab um Zustimmung gefragt hätte werden müssen, bevor ein Kindergartenplatz zugesichert hätte werden können. „Das war uns zu aufwendig.“Weil sich das Land nicht kompromissbereit gezeigt habe, sei das Projekt eingeschlafen, „aber der Bedarf wäre nach wie vor gegeben“, sagt Schröcker.
Aus dem Büro von Landesrätin Martina Berthold (Grüne) heißt es, dass der Fall nicht bekannt sei. Seit der Gesetzesnovelle mit 1. 1. 2016 sei es aber möglich, dass eine Firma eine Tagesmutter anstelle. Der Selbstbehalt und die Zustimmung der Standort-Gemeinde seien aber weiter Bedingung für Landesförderung. Nachsatz: „Wir sind aber gern zu einem Gespräch bereit.“