Junge Firma setzt auf Härte und baut aus
Tennengauer Spezialist für Härteprüfungen eröffnet seinen neuen Betrieb. Dabei war das Projekt in Golling schon gestorben.
Repräsentanten der internationalen Autoindustrie geben sich in Golling-Obergäu die Klinke in die Hand. Dort steht der Neubau der kräftig gewachsenen Firma Qness, eines Spezialisten für Härteprüfungen. Heute, Freitagnachmittag, wird der Standort offiziell eröffnet. Das Vorhaben auf der grünen Wiese, aber an der Lammertal-Bundesstraße war eine (zweieinhalb Jahre dauernde) sehr schwere Geburt.
Die Umwidmung des Grünlandes war an der Raumordnungsbehörde des Landes eigentlich schon gescheitert und das Projekt gestorben. Das Unterneh- men hatte bereits einen Ersatzstandort in Hallein gefunden. Schließlich konnte die Gemeinde Golling an höchster Stelle doch noch die Zustimmung des Landes erwirken. LH Wilfried Haslauer (ÖVP), der heute zum Festakt erwartet wird, soll alles andere als unbeteiligt gewesen sein.
Qness, eine Schöpfung aus Qualität und dem englischen Wort hardness (Härte), ist eine GmbH mit fünf Eigentümern, die seit 2010 Prüfgeräte entwickelt und erzeugt. Der alte Standort in Golling war längst zu klein geworden. Ende August ist der Betrieb übersiedelt. Er ist auf 30 Beschäftigte angewachsen. Der Jahresumsatz stieg auf knapp acht Millionen Euro. Rund drei Millionen investierte man in den Neubau. „Das Gebäude wurde notwendig, weil wir laufend expandieren und auch wieder neue Produkte entwickelt haben. Jedes Jahr ein neues Produkt. So kamen jeweils vier, fünf Mitarbeiter dazu“, sagt der technische Geschäftsführer Robert Höll.
Qness baut ein zweites Standbein auf: Trennmaschinen für den Laborbereich. „Damit werden zum Beispiel ein Zahnrad oder eine Nockenwelle zerschnitten, ohne das Gefüge zu verletzen, um dann die Härte zu prüfen“, erklärt Höll. Das sei ein Schritt zum weiteren Wachstum. „Es ist für uns eine wichtige Ergänzung, da wir damit die gleichen Kunden wie für die Härteprüfung ansprechen können. Wir sind mit den Trennmaschinen aber noch in der Entwicklung bei den Kunden.“Das Geld verdient
„Wir haben jedes Jahr ein neues Produkt entwickelt.“
das Unternehmen mit der Härteprüfung. Schon heute sind die Gollinger – neben Österreich – besonders stark in den Märkten Deutschland, China, Russland und Italien vertreten. Platz für eine Ausweitung ist da. 4500 Quadratmeter sind nun genutzt. Eine ebenso große Grundfläche steht durch eine Option für einen späteren Ausbau zur Verfügung. „Die Lage ist ideal“, sagt Höll, „unsere Mitarbeiter kommen vor allem aus dem Lammertal, Golling, Kuchl und z. B. auch aus Wals.“