Salzburger Nachrichten

Auch die EU macht beim Klimapakt mit

Union war unter Druck nach der Ratifizier­ung durch China und USA.

- SN, dpa

Nach 20 Jahren zäher Verhandlun­gen kam Ende 2015 in Paris der Durchbruch: Annähernd 200 Staaten einigten sich auf das erste wirklich globale und verbindlic­he Klimaabkom­men. Nur ein Jahr später könnte der Pakt im November offiziell in Kraft treten. Und seit Freitag ist klar: Die Europäisch­e Union wird wohl von Anfang an dabei sein. Die Umweltmini­ster räumten am Freitag in Brüssel letzte Hinderniss­e für eine Ratifizier­ung im Schnellver­fahren aus dem Weg. Und das Europaparl­ament dürfte am kommenden Dienstag mitziehen.

Der Vertrag von Paris, der die gefährlich­e Erderwärmu­ng stoppen soll, sieht zwei Voraussetz­ungen vor: Mindestens 55 Staaten müssen den Pakt ratifizier­en. Und diese müssen für mindestens 55 Prozent aller Treibhausg­ase stehen, um die wichtigste­n Verschmutz­er mit im Boot zu haben. Die erste Schwelle ist bereits übersprung­en, die zweite ist in greifbarer Nähe: Erreicht waren bis Freitag nach UNO-Angaben 47,79 Prozent. Indien soll nach Angaben von Diplomaten morgen, Sonntag, mit weiteren vier Prozent dazukommen. Ratifizier­t auch die EU, wäre der Weg frei: Das Abkommen träte 30 Tage später in Kraft.

Ausgerechn­et die beiden Staaten, die beim Klimaschut­z lange Zeit gebremst hatten, preschten bei der Ratifizier­ung auf einmal vor: die USA und China, die zusammen rund 38 Prozent aller Klimagase weltweit verursache­n. Die EU fühlte sich offensicht­lich unter Druck, und sei es nur aus Prestigegr­ünden. Sie will beim ersten Treffen der Vertragspa­rtner mit am Tisch sitzen. Geplant ist das im Rahmen der UNO-Klimakonfe­renz in Marrakesch ab 7. November.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria