Fords blaues Wunder
Die ersten Fahreindrücke im Ford Focus RS Anfang des Jahres waren grandios. Kein Wunder: Wir hatten die Gelegenheit, die 350 PS auf dem Tormo-Rundkurs von Valencia loszulassen. Wir testeten den Drift-Modus auf einem abgesperrten Gelände, bis das Auto im Reifenqualm nicht mehr zu sehen war, und wir trainierten mithilfe der Launch Control so lange den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h, bis wir die Werksangabe von 4,7 Sekunden erreichten.
Aber was taugt der RS im Alltag? Wie viel Spaß bereitet der bis zu 266 km/h schnelle Performance-Wagen auf den notorisch überfüllten Straßen in und rund um Salzburg? Die Antwort gleich vorweg: eine ganze Menge!
Den Ford Focus RS auf sein brachiales SportlerGen zu reduzieren wäre schlichtweg falsch. Dieser Bolide ist auch gar nicht für die Rennstrecke auserkoren, sondern fühlt sich vielmehr wie ein Rallyecross-Auto an. Und das ist durchaus so gewollt, immerhin hat Ford den Wagen gemeinsam mit dem amerikanischen Rallyecross-Star Ken Block entwickelt.
Das Handling ist dank des trickreichen Allradantriebs ausgezeichnet, die Dynamik bemerkenswert und die Soundkulisse mithilfe der elektronisch gesteuerten Bangs und Burbles aus den überdimensionalen Auspuff-Endrohren ein wahrer „Ohrenschmaus“. Im Modus „Normal“lässt sich der Focus RS überraschend sanft fahren, nur das straffe Fahrwerk ist im Kolonnenverkehr ein Hinweis darauf, dass sich dieses blaue Wunder nicht als Alltagsauto deklarieren lässt. Davon zeugt auch der Verbrauch von 12,1 Litern im SN-Test. Der erhöht sich freilich im Driftmodus, der dem Piloten – sofern es Gesetz und Straße erlauben – fast spielend Querfahrten erlaubt.
Erhältlich ist Fords Multitalent in Österreich bereits ab 46.950 Euro. In diesem Segment ein verwunderlich gutes PreisLeistungs-Verhältnis.