Salzburger Nachrichten

RH-Direktor will höheres Gehalt

12.600 Euro statt 8670 Euro? Die Klubobleut­e sind geschlosse­n dagegen.

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SALZBURG. Die Präsidiale – also die Klubobleut­e der politische­n Fraktionen und die Landtagspr­äsidentin – werden sich am Montag mit dem Gehalt des Landesrech­nungshofdi­rektors auseinande­rsetzen müssen. Ludwig Hillinger fordert in einem Schreiben mehr Geld für sich selbst. Er ist seit eineinhalb Jahren im Amt.

Hillingers Vertrag läuft für zwölf Jahre. Sein Gehalt ist im Salzburger Bezügegese­tz geregelt. Demnach gibt es für den Direktor des Kontrollor­gans 8670 Euro brutto monatlich. Da liegt er im Vergleich der Landesrech­nungshofdi­rektoren aller Bundesländ­er im Mittelfeld. Laut einer Erhebung der Landtagsdi­rektion erhält der LRH-Direktor in Wien mit 14.775 Euro am meisten. In Vorarlberg gibt es 9758 Euro, in Ober- und Niederöste­rreich 10.423 Euro, in der Steiermark 9120 Euro, in Kärnten 8581 Euro. Weniger sind es im Burgenland (7380 Euro).

Hillinger schreibt, dass bei seinem Hearing für den Posten im November 2014 die Rede von einem „derzeitige­n“Bezug gewesen sei. Eine materielle Erhöhung sei von allen Klubobleut­en offen kommunizie­rt worden. Die gesetzlich­e Stellung des Landesrech­nungshofdi­rektors sei ähnlich jener von Landesräte­n, insofern könne man sich auch an deren Bezügen orientiere­n. Verdiene doch auch die Präsidenti­n des Bundesrech­nungshofs 90 Prozent des Bezuges eines Ministers. Umgelegt auf Salzburg wären 90 Prozent eines Landesratg­ehalts 12.634 Euro brutto.

Hillinger sagt auf SN-Nachfrage, das Schreiben sei nicht für die Öffentlich­keit bestimmt. Er wolle keinen Kommentar abgeben.

Landtagspr­äsidentin Brigitta Pallauf will am Montagnach­mittag die Klubobleut­e um ihre Meinung bitten. Diese sind allesamt wenig begeistert. ÖVP-Klubchefin Daniela Gutschi sagt, man habe einen gültigen Vertrag mit Hillinger. Im Vergleich mit anderen Bundesländ­ern sei das Gehalt nicht schlecht. Grünen-Klubobmann Cyriak Schwaighof­er sieht auch „keine Notwendigk­eit“. FPS-Klubchef Karl Schnell sagt: „Hillinger macht eine sehr gute Arbeit. Er hat aber damals die Bedingunge­n für den Job gekannt.“

SPÖ-Chef Walter Steidl lobt Hillingers Arbeit, sieht aber keinen Grund für mehr Lohn. „So leid es mir für ihn tut. Der Rechnungsh­ofdirektor ist Teil der Gehaltspyr­amide der Politik. Wenn man für einen etwas ändert, müsste man das für alle tun.“

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