Heer rollt mit schwerem Gerät in die Altstadt
400 Soldaten werden am Nationalfeiertag alle Plätze der Salzburger Innenstadt bevölkern. Bei der Schau wird auch die Festung gestürmt. Neues Bataillon für Salzburg
Soldat Maximilian Simeth kennt die Vorteile des schweren Aufklärungsfahrzeugs „Husar“genau. „Durch den V-förmigen, verstärkten Unterboden sind wir im Innenraum im schlimmsten Fall sogar vor Panzerminen geschützt.“Wichtig ist so ein Schutz etwa bei den Auslandseinsätzen des österreichischen Bundesheeres. Simeth war selbst bereits in Bosnien im Einsatz, wo nach wie vor sehr viele Minen vergraben sind.
Der 23-Jährige aus Wals ist einer von 400 Soldaten, die am 26. Oktober, dem Nationalfeiertag, in der Salzburger Innenstadt bei einer großen Leistungsschau des Bundesheeres teilnehmen werden. Die Vorführungen in Salzburg werden heuer mit jenen in Wien mithalten können. Das hängt auch damit zusammen, dass der Wiener Heldenplatz derzeit wegen Bauarbeiten nicht benutzbar ist.
Zudem wollte das Bundesheer gemeinsam mit dem Land zum 200-Jahr-Jubiläum von Salzburg bei Österreich der Bevölkerung etwas Besonderes bieten. „Wir werden das gesamte Spektrum des Salzburger Militärkommandos bei der Leistungsschau zeigen“, sagt Bundesheer-Sprecher Markus Bender. Zusätzlich werden auch Soldaten aus den anderen Bundesländern an der Leistungsschau teilnehmen.
Maximilian Simeth wird mit dem „Husar“auf dem Kapitelplatz zu finden sein, wo auch die Panzer und andere Sonderfahrzeuge ausgestellt werden. Auch der Leopard-Panzer mit seinen 60 Tonnen wird den Weg in die Salzburger Altstadt finden. „Der Leopard wird dort sogar eine dynamische Vorführung machen können“, sagt Markus Bender.
Aufgrund der beengten Verhältnisse sind dieser Vorführung aber Grenzen gesetzt. Gefahr für das Weltkulturerbe bestehe aber nicht, versichert Bender. „Das große Fahrzeug lässt sich zentimetergenau steuern. Und die Bodenbelastung des Leopard ist geringer als die eines Lkw, weil sich das Gewicht auf mehrere Rollen verteilt.“
Ein Höhepunkt der Leistungsschau wird sich auf Salzburgs Wahrzeichen abspielen. Das Bundesheer plant nämlich einen Sturm der Festung Hohensalzburg. Dabei werden sowohl die Jäger des Heeres als auch Hubschrauber zum Einsatz kommen.
Die Hubschrauber des Bundesheeres werden auch auf dem Krauthügel vorgeführt. An der Salzach stehen die Pionierboote für Spritztouren bereit. Auf dem Residenzplatz tummeln sich unter anderem die Spitzensportler des Bundesheeres. Zudem gibt es Kostproben aus der Heeresküche. Auf dem Domplatz wird ein Kletterturm aufgebaut. Kinder können am 26. Oktober auf Haflinger-Pferden reiten.
Und auch das Heerespersonalamt wird auf dem Domplatz zu finden sein. Dem Bundesheer ist das besonders wichtig. Denn durch die neuen Pläne der Bundesregierung, den Sparkurs beim Bundesheer zu beenden, werden dringend neue Soldaten gesucht. Das Ministerium geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 9800 Österreicherinnen und Österreicher beim Bundesheer einen Job finden werden.
In Salzburg werden für das neu zu schaffende Jägerbataillon Leute gesucht, auch die Pioniere brauchen immer Nachwuchs. Das Bundesheer sucht dabei vor allem Menschen wie Maximilian Simeth, die auch als Ausbildner tätig sein können. Er wird sich ab Montag um die neuen Rekruten in der Schwarzenbergkaserne kümmern. Auch sie werden am Nationalfeiertag ihren Auftritt haben: 470 Soldaten werden beim Festspielhaus angelobt.
des Bundesheeres führt zu Änderungen beim Salzburger Militärkommando. Das Fliegerabwehrbataillon 3 wird nun nicht wie ursprünglich geplant aufgelöst, sondern umgebaut. Bereits ab dem 1. Oktober wird das Bataillon formal dem Militärkommando Salzburg unterstellt.
„Das Bundesheer braucht neue Soldaten.“
Statt der Fliegerabwehr soll in der Schwarzenbergkaserne ein neues Jägerbataillon entstehen. „So werden 128 Vollzeitarbeitsplätze in Salzburg gesichert“, sagt BundesheerSprecher Markus Bender. Beim Teilstab Luft wird es auch Änderungen geben: Dieser werde ein eigenständiges operatives Kommando, das zuständig für die gesamten Luftstreitkräfte Österreichs sei, sagt Markus Bender. „Für Salzburg ist das eine große Aufwertung.“