Abflug der Zugvögel
Die meisten Medien berichten dieser Tage, dass sich in den ersten Oktobertagen die Zugvögel auf den langen Weg in ihre Winterquartiere machen. Als aufmerksamer Beobachter sieht man auf diversen Stromleitungen auch größere Ansammlungen der zum Abflug bereiten Tiere. Niemand hat ihnen gesagt: „In diesen Tagen müsst ihr abfliegen.“Sie wissen es einfach. Ihr Instinkt gibt ihnen den Zeitpunkt vor. Die Millionen Zugvögel können glücklich sein, dass sie selbst wissen, wann es Zeit zur Abreise ist. Wenn sie – wie die Menschen – Sachverständige, Kommissionen oder Arbeitskreise brauchen würden, um den richtigen Abflug-Zeitpunkt festzustellen, dann wäre – so meine ich – das Chaos perfekt. Vielleicht würden sie sich sogar „verfliegen“und im hohen Norden landen. Erich Dirngrabner der Begriff „Bananenrepublik“wird verwendet. Was aber könnte man sich unter einer solchen vorstellen?
In einer richtigen „Bananenrepublik“ist die Justiz unter der Kontrolle der Machthaber. Diese würden die Aufhebung einer Wahl aufgrund von Formfehlern nicht zulassen. Selbst bei wahlentscheidendem Schwindel nicht. Beamte bessern ihr Einkommen durch Schmiergeld auf.
In einer richtigen Bananenrepublik gibt es keine zeitraubende Konsenspolitik.
Trotz mancher Mängel schätze ich an Österreich, dass wir ein unabhängiges Justizwesen haben, und vor allem, dass man sagen darf, was man denkt. Das war nicht immer so.
Vor 80 Jahren riskierten Kritiker ihr Leben. Da war es wahrscheinlich noch schlimmer als in mancher sogenannten Bananenrepublik.
Es gibt sicher vieles in Österreich, das Anlass für Kritik bietet. Aber ich bin froh darüber, dass wir weitgehend einen zivilisierten Umgang miteinander pflegen. Mag. Josef Kogler treffen und es sich bequem machen (plaudern, essen etc.) und im ORF Werbespots über • Scheuern und Wundsein am Po und im Intimbereich, • Blähbauch, • Blasenschwäche, • Reizdarm • und Scheidentrockenheit laufen, dann dreht sich mir der Magen um.
Der Bildungsauftrag des ORF umfasst meiner Meinung nach auch eine Minimalvariante an Anstand und Benehmen, die jedoch trotz aller blasierten Beteuerungen aus Wien nicht mehr zu entdecken ist. DI Franz Schobesberger in manchen Gegenden „Schuastakäfer“genannt. Selbiger war ein Schrecken meiner Kindheit, wenn ich z. B. eine Kirsche erwischte, auf der das Sekret der Stinkwanze drauf war, oder ich beim Pflücken die Wanze angegriffen hatte. Prof. Michael Wolfbauer