Minister drückt die Tasten
Das Haus der Geschichte nimmt auf 1870 Quadratmetern Gestalt an, betroffen ist vom Platzbedarf das Weltmuseum. Unangetastet bleibt die Sammlung Alter Musikinstrumente des KHM.
soll ein Kompetenzzentrum für die Darstellung und Erörterung der jüngeren und jüngsten österreichischen Geschichte sein, also mit qualitätsvoller Geschichtsvermittlung sowohl in traditioneller Form mit Ausstellungen als auch mit digitalen Formaten. Für den Inhalt ist dann allerdings nicht mehr Oliver Rathkolb zuständig, denn auch abseits der baulichen Erneuerungen, die derzeit ein Bauzaun abschirmt, ist Bewegung in die Sache gekommen. Während das KHM für die baulichen Vorarbeiten verantwortlich ist, kümmert sich die ÖNB um das Inhaltliche. Das heißt, nach der Bestellung des wissenschaftlichen Beirats kann die Ausschreibung des wissenschaftlichen Direktors finalisiert werden, die Bestellung soll noch 2016 erfolgen. Die Budgetmittel von zehn Millionen Euro seien für 2017 und 2018 gesichert, sagt Drozda. Die laufenden Kosten werden mit je einer Million Euro für 2017 und 2019 sowie zwei Millionen für 2018 beziffert. Der Brandschutz, der Drozdas Vorgänger Josef Ostermayer noch Sorgen bereitete, sei – leicht abgespeckt – in den zehn Millionen Euro enthalten, sagt Drozda. Präsentiert wurde auch eine Sora-Umfrage, die ergab, dass die Zustimmung für das vieldiskutierte Projekt angestiegen ist. Waren es vor einem Jahr noch 58 Prozent der rund 1000 Befragten, so ist aktuell die Zustimmung auf 64 Prozent gestiegen. Auch Johanna Rachinger bestätigt, dass die der Zeitgeschichte gewidmeten Ausstellungen der ÖNB jeweils auf großes Interesse gestoßen seien.
Das HGÖ soll über die Vermittlung hinaus auch ein „multifunktionales Forum“und eine offene Diskussionsplattform zur Auseinandersetzung mit heutigen Themenstellungen sein. Außerdem soll es einen zentralen Knotenpunkt darstellen im Netzwerk aller mit Geschichte befassten Institutionen und Forschungsund Bildungseinrichtungen Österreichs.
Die gute Nachricht bei der Installierung des HGÖ innerhalb der Gebäude des Kunsthistorischen Museums: Unangetastet bleiben sowohl die Sammlung Alter Instrumente als auch die Rüstkammer. Thomas Drozda ließ durchblicken, dass das Haus der Geschichte so lange an diesem Ort bleibe, bis es zu einem Neubau komme. Das kann dauern, weshalb der Minister auch gleich die Bezeichnung „Provisorium“weit von sich wies.