Ein Salzburger Beispiel: Die Welt der zeitgenössischen Musik nah erleben
Wer aktuelle Musik ganz nah an sich herankommen lassen will, ist bei dieser Adresse gut aufgehoben: Das Österreichische Ensemble für Neue Musik (oenm) lädt auch in dieser Saison wieder zu „Atelierkonzerten“ins Salzburger Künstlerhaus. Entsprechend dem relativ kleinen Raum ist hier eine unmittelbare Begegnung nicht nur nötig, sondern ausdrücklich erwünscht. Start ist an diesem Wochenende (Freitag bis Sonntag, drei Termine) mit drei Uraufführungen von „Klangwelten“rund um den Komponisten Hossam Mahmoud.
Geschäftsführer Harald Schamberger freut sich, dass Atelierkonzerte auch auf dem Land angeboten werden können: ab Anfang Dezember in Lofer, Saalfelden, Bürmoos, Tamsweg und Goldegg. Die „handlichen“Kammermusikformate erlauben zudem eine thematische Programmierung, in die auch Klassiker der Moderne einbezogen sind, ein nicht zu unterschätzender „musikdidaktischer“Vorzug, der intensives Hören befördern soll.
So zentral (und vielfältig: von Strawinsky und Webern über Wolfgang Rihm, Peter Ruzicka und Georg Friedrich Haas bis zu Neuem von Kompositionsstudenten des Mozarteums) im Jahresplan die Atelierkonzerte auch sind, möchte das oenm auch größere Formate nicht vernachlässigen. Hier sind Stiftung Mozarteum und Mozartwoche oder die Salzburger Festspiele treue Partner, hier muss man sich aber auch mächtiger nationaler und internationaler Konkurrenz stellen. Zudem, sagt Schamberger, bildeten sich auch mehr und mehr neue Ensembles für zeitgenössische Musik, und das einstige Desiderat gehe zunehmend in den „normalen“Konzertbetrieb über.
Die finanzielle Situation mit Förderungen von Land, Stadt und Bund sei solide, erlaube aber keine großen Sprünge. Umso erfreuter ist man über Patenschaften für einzelne Konzerte. Die Galeristen Heidi und Ferdinand Altnöder gehen beim ersten Atelierkonzert mit gutem Beispiel voran. Zur Nachahmung empfohlen.