Stiftete Firmenchef zu Mord an?
Flachgauer bestreitet, er habe Mann angeheuert, um Nebenbuhler zu töten.
Ein hochbrisantes Ermittlungsverfahren ist seit Kurzem bei der Staatsanwaltschaft Salzburg anhängig. Ein Unternehmer aus dem Flachgau wurde SN-Recherchen zufolge am Dienstag festgenommen. Am Donnerstag wurde er in die Justizanstalt in Puch überstellt. Der schwerwiegende Vorwurf gegen ihn: (Versuchte) Anstiftung zum Mord oder wie es im Gesetzesjargon heißt: „Mordversuch als Beteiligter“. Strafdrohung: zehn bis 20 Jahre Haft oder lebenslang.
Im Hintergrund steht offenbar das Ringen um eine Frau. Der Firmeninhaber soll einen Mann aus Osteuropa damit beauftragt haben, den verhassten Nebenbuhler umzubringen. Bei dem besagten Nebenbuhler handelt es sich offenbar um einen Beamten. Der unter Tatverdacht stehende Firmenchef soll dem angeblich von ihm angestifteten Osteuropäer zur Begehung der Tat auch mehrere Tausend Euro übergeben haben. Der vermeintlich Bedungene ging jedoch zur Polizei und belastet seinen mutmaßlichen Anstifter schwer.
Der Beschuldigte zeigt sich zum Vorwurf nicht geständig. Er wird von den zwei Salzburger Rechtsanwälten Hans-Peter Bauer und Kurt Jelinek verteidigt. Ihr Mandant, so die Verteidiger, habe dem Osteuropäer zwar Geld übergeben. Dieser sollte den anderen Mann aber keinesfalls töten, sondern ihm lediglich eine Abreibung verpassen und ihn verletzen. Fazit der Anwälte: Der Vorwurf sei „völlig überzogen“.
Eva Wenzl von der Salzburger Polizeipressestelle bestätigte auf SN-Anfrage nur, dass eine Person wegen des Verdachts der versuchten Anstiftung zum Mord festgenommen worden sei. Da die Vernehmungen und weitere Ermittlungen noch liefen, könne man derzeit keine näheren Auskünfte geben. Aus Behördenkreisen war zu erfahren, dass der Festnahme des Tatverdächtigen eine Telefonüberwachung vorangegangen war. Robert Holzleitner, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gab zu den Ermittlungen „keinen Kommentar“ab.
Verfahren wegen „versuchtem Mord als Beteiligter“sind eher selten. Im Sommer wurde ein Kosovare vom Vorwurf freigesprochen, er habe einen Häftling dazu aufgehetzt, einen gemeinsamen Bekannten zu töten. Der Häftling hing jedoch zur Polizei.
„Wir bestätigen die Festnahme. Die Ermittlungen laufen.“