Salzburger Nachrichten

17-Jährige brutal vergewalti­gt : Haft für Rumänen auf zehn Jahre erhöht

- Wid

Es war ein furchtbare­s Martyrium, das ein damals 17jähriges Mädchen an einem Augustaben­d 2015 ertragen musste.

Die Jugendlich­e war mit dem Fahrrad auf dem Salzach-Treppelweg unterwegs, als sie ein 39jähriger Rumäne mit seinem Rad überholte und ihr einen Stoß gab, sodass die 17-Jährige stürzte. Der Rumäne zerrte das Mädchen dann laut Anklage in ein Gebüsch, bedrohte sie mit dem Umbringen und schlug sie. Dann riss er ihr die Kleider vom Leib und vergewalti­gte sie brutal. Laut Staatsanwä­ltin Barbara Fischer drei Mal. Das Opfer erlitt ein schweres psychische­s Trauma.

Im März hatte der in seiner Heimat vier Mal vorbestraf­te Rumäne von einem Schöffense­nat am Landesgeri­cht acht Jahre Haft erhalten. Damals hatte er sich nicht schuldig bekannt und dem Gericht eine völlig absurd anmutende Verantwort­ung präsentier­t: Er habe das Mädchen zufällig beim Treppelweg auf einer Brücke getroffen. Man habe Geschlecht­sverkehr gegen Bezahlung vereinbart, die 17-Jährige habe bei ihm einen 50-EuroSchein gesehen und darauf sei es „zu normalem Sex“gekommen.

Bei einem Strafrahme­n von fünf bis 15 Jahren Haft hatte die Staatsanwä­ltin gegen das Urteil Strafberuf­ung angemeldet. Am Donnerstag fand nun der Berufungsp­rozess statt – und ein Dreirichte­rsenat des Oberlandes­gerichts (OLG) Linz gab der Forderung Fischers auch statt: Die Haftstrafe wurde von acht auf zehn Jahre Gefängnis erhöht. Der OLG-Senat begründete dies mit der außergewöh­nlich brutalen Begehungsw­eise der Tat.

Dem Opfer, vertreten von Rechtsanwa­lt Stefan Rieder, waren bereits in erster Instanz 7000 Euro Teilschmer­zensgeld zuerkannt worden. Davon wird das Opfer aber keinen Cent erhalten – der Rumäne ist mittellos.

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