Salzburger Nachrichten

Happy End für das Landesbudg­et

Keine Neuverschu­ldung, Schuldenab­bau und 100 Millionen von Banken.

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SALZBURG. Alles paletti. So kann man die freitäglic­he Präsentati­on der Budgets für die Jahre 2017 und 2018 interpreti­eren. 2,78 Milliarden Euro verzeichne­t der ordentlich­e Haushalt im kommenden Jahr, 66,5 Millionen Euro der außerorden­tliche Haushalt.

Bis zum Ende der Legislatur­periode will die schwarzgrü­ne Regierung 300 Millionen Euro Schulden getilgt haben. 2018 soll das Land „nur noch“1,9 Milliarden Euro Schulden haben – inklusive Wohnbaufon­ds. „Das muss uns erst einmal einer nachmachen“, sagt Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP).

Ein ausgeglich­enes Doppelbudg­et vorzulegen sei für ihn wie Weihnachte­n, Ostern und Geburtstag zusammen, freut sich Finanzrefe­rent Christian Stöckl (ÖVP). Neue Schulden macht das Land in den kommenden beiden Jahren nicht. Das sei möglich, weil bei vielen Ausgaben leicht gekürzt worden sei. „So bringt man bei vielen Maßnahmen eine große Summe zusammen“, sagt Stöckl. Manche Projekte habe man aufgrund guter Budgetlage bereits 2016 finanziere­n können. Andere wiederum habe man verschoben – etwa den Zehn-Millionen-Euro-Neubau der Tourismuss­chule Kleßheim.

Um ausgeglich­en zu budgetiere­n, hat das Land Rücklagen von 61 Millionen Euro aufgelöst. Die Schuldenrü­ckzahlung ist möglich, weil das Land im Zuge des Finanzskan­dals außergeric­htliche Vergleiche mit 14 Banken abgeschlos­sen hat. In Summe zahlen diese 100 Millionen Euro zurück. Wobei zwei Klagen gegen eine französisc­he und eine englische Bank noch laufen. Aus dem Ab- bau des Spekulatio­nsportfoli­os konnte das Land bereits in den Vorjahren 100 Millionen Euro lukrieren. Ein Happy End nach dem Finanzskan­dal? Stöckl: „Man muss auch die 130 Millionen Euro dazurechne­n, die wir an Steuernach­zahlungen hatten. Und die Aufarbeitu­ng kostete 15 Millionen Euro. Aber ja, wir haben 200 Millionen Euro wieder hereinbeko­mmen.“

Die vorzeitige­n Rückzahlun­gen von Darlehen in der Wohnbauför­derung hat das Land für den dortigen Mehrbedarf und das Impulspake­t verwendet. Zudem ist der Wohnbautop­f mit 142 Mill. Euro gedeckelt – wobei 112 Mill. Euro vom Bund kommen.

Kritik kommt von der SPÖ. Diese spricht davon, dass der Wohnbaufon­ds wieder einmal Haslauers Budget rette. Die grüne Handschrif­t sei hingegen nicht einmal mehr mit der Lupe zu finden. „Wenn Haslauer von Sparsamkei­t spricht, frage ich mich, warum er weiterhin auf seinen Gitzentunn­el besteht“, sagt SPÖChef Walter Steidl.

„Wie Weihnachte­n, Ostern und Geburtstag zusammen.“

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Christian Stöckl, Finanzrefe­rent
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