Mehrjährige Haft für junge Räuber
Drei Überfälle: Zwischen 30 Monaten und fünf Jahren Haft für fünf Burschen.
Ins Finale ging Freitag am Landesgericht der Prozess gegen fünf Burschen (17 bis 19) wegen dreier teils sehr brutaler Raubüberfälle in der Stadt Salzburg und im Flachgau. In unterschiedlicher Konstellation hatte das Quintett – zwei Österreicher, zwei Bosnier und ein Rumäne – im Jänner und März 2016 zwei Überfälle auf Taxifahrer und einen Tankstellenraub verübt. Schließlich sollen vier von ihnen noch einen weiteren Coup auf eine Tankstelle geplant haben, der aber letztlich ausblieb.
Das Quintett hatte sich zu Prozessbeginn im Juli gegenüber dem Schöffensenat (Vorsitz: Richter Christian Ureutz) großteils geständig gezeigt. Ein 18jähriger Bosnier (Verteidiger: Rudolf Höpflinger) soll bei allen Taten dabei gewesen sein. Den brutalsten Überfall, jenen auf einen Taxilenker (57) am 5. März, beging der ein Mal vorbestrafte Bosnier laut Anklage mit einem 19-jährigen Österreicher – bereits drei Mal vorbestraft und von Franz Essl verteidigt. Das in der Stadt Salzburg lebende Duo bestellte damals um 2.30 Uhr den Taxler nach Maxglan. Laut Anklage hielten sie ihm eine Pistole an die Schläfe, versetzten ihm Schläge und sperrten den 57-Jährigen in den Kofferraum seines Taxis. Dann fuhr das Duo mit dem Taxi nach Bischofshofen, wo es den Mann beraubte und aus dem Kofferraum warf. Besonders fatal: Der Taxifahrer erlitt sechs Wochen nach den Attacken auf ihn eine Hirnblutung (Subdural- hämatom) und musste operiert werden. Laut Opferanwalt Stefan Rieder war das Auftreten der Blutung tatkausal – „wegen der damals erlittenen Schläge gegen den Kopf“. Da die Verteidiger des Duos das bestritten, wurde am Freitag ein unterdessen eingeholtes Gutachten eines Neurochirurgen erörtert. Der Sachverständige betonte, dass es „sehr wahrscheinlich ist, dass die Blutung mit Gewalthandlungen gegen das Opfer in Zusammenhang steht“.
Am Nachmittag ergingen fünf Schuldsprüche. Im Fall des Raubüberfalls auf den 57-Jährigen nahm der Senat eine Tatkausalität bezüglich dessen späterer Hirnblutung an. Der 19-jährige Österreicher erhielt fünf Jahre Haft, der 18-jährige Bosnier vier Jahre unbedingt. Die übrigen Burschen erhielten je 30 Monate teilbedingt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.