Autofahrer beklagen „Abzocke“
Weil einem Haus in der Innsbrucker Bundesstraße die direkte Zufahrt fehlt, fahren viele über Privatgrund zu. Und werden zur Kasse gebeten.
SALZBURG-STADT. Teuer kommt einen Unternehmer der Besuch im Büro- und Geschäftshaus an der Innsbrucker Bundesstraße 140 in Salzburg. Dort sind Ärzte, Steuerberater und eine Servicestelle der Uniqa eingemietet. Er sei aus allen Wolken gefallen, als ihm kürzlich das Schreiben eines Rechtsanwalts ins Haus geflattert sei, schildert der Mann. Darin wurde er aufgefordert, 184 Euro zu bezahlen, ansonsten werde Besitzstörungsklage eingebracht.
Zwei am privaten Nachbargrundstück installierte Videokameras hatten den Mann gefilmt, als er mit seinem Auto über den Privatgrund zu dem Geschäftshaus zugefahren war. Das ist verboten, passiert aber täglich, und das oft. Denn wer mit dem Pkw aus der Richtung Flughafen kommt, kann nicht direkt zu dem Geschäftshaus zufahren. Es gibt keine Linksabbiegespur. Die Fahrbahnmitte ist mit Betonsockeln gesperrt.
Daher nehmen viele die nächstmögliche Einfahrt beim benachbarten Gebäude mit der markanten Fassade aus „Goldschuppen“. Mieter sind unter anderem das Restaurant „Nox“(es zieht Ende des Jahres aus) sowie ein Sauna- und ein Fensteranbieter. Eigentümer ist die Immobilienfirma WO-GE. Zwei Schilder verbieten die Durchfahrt, die Videoüberwachung ist auf der Zusatztafel vermerkt.
„Das ist Abzocke“, wettert der Unternehmer. Außerdem sei bedenklich, dass jeder, der zufahre, gefilmt werde. Er habe weder Parkplätze verstellt noch jemanden gefährdet, er sei lediglich notgedrungen wenige Sekunden an dem Haus vorbeigefahren.
Um ordnungsgemäß zum Nachbargebäude zuzufahren, müssten Autofahrer vom Flughafen kommend bei einer der nächsten geregelten Kreuzungen wenden, die Innsbrucker Bundesstraße retour fahren und dann zu dem Gebäude abbiegen. „Wir zocken niemanden ab“,
„Ich bin nur eingezogen, weil ein Kreisverkehr in Aussicht gestellt wurde.“
entgegnet die Geschäftsführerin der WO-GE, Brigitte Gappmayer. „Wir haben lange zugeschaut.“Man habe sich vor vier Jahren zur Videoüberwachung entschlossen. „Da sind am Tag 100 Autos auf dem schmalen Fahrstreifen durchgefahren.“Die Fassade sei mehrmals beschädigt worden. Erst kürzlich sei wieder ein Klein-