EU sponsert ein Wohnzimmer für alle
Mit ihrem neuen Kaffeehaus haben die Plainers in Straßwalchen viel vor. Sogar die EU ist von ihren Ideen begeistert und greift in den Fördertopf.
STRASSWALCHEN. Noch herrscht Alltag im Café Plainer in Straßwalchen. An den kleinen Tischen im Gastraum sitzen Menschen beim Frühstück, hinter der Mehlspeisenvitrine verkauft Mitarbeiterin Michaela Sommerer Brot und Kuchen. Doch damit ist es bald vorbei. Denn das Kaffeehaus bricht seine Zelte in dem Geschäftshaus an der B1 ab und zieht ein paar Häuser weiter, um Ende November in den Räumlichkeiten des früheren Spar- Marktes wieder begrüßen.
Dafür haben die Betreiber Karin und Wolfgang Plainer ehrgeizige Pläne. Sie wollen nicht nur ein simples Kaffeehaus betreiben, sondern damit ein Konzept auf die Beine stellen, das es in der Region so noch nicht gibt. Neben seine Gäste zu dem herkömmlichen Café – das Mobiliar dafür wird vom alten Haus kurzerhand in das neue mitgenommen – beherbergt das neue Plainer auch ein „Wohnzimmer“, und zwar für die ganze Region. Das „Wohnzimmer“soll ein Platz zum Verweilen sein. „Für die, die nicht nur schnell einen Kaffee trinken“, so Plainer. Dort würden gemütliche Möbel, viel Platz und ein Podest für den Wohlfühlfaktor sorgen. Zudem soll es dort Freizeit- und Kulturangebote geben. Geplant sind kulturelle Veranstaltungen, Modeschauen, Konzerte, Vorträge und Handarbeitsrunden. „Veranstaltungen, die die Menschen im Ort zusammenbringen und einen zentrumsnahen Wohlfühlort für jede Generation schaffen.“Zudem wird es im „Wohnzimmer“Schautische geben, auf denen Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und Direktvermarkter ihre Produkte kostenlos präsentieren können. „Da schlagen wir mehrere Fliegen mit einer Klappe. Diese Menschen haben die Möglichkeit, ihre Produkte zu präsentieren, und ich habe in meinem Kaffeehaus ein zusätzliches Angebot“, erklärt Plainer. Das Vorhaben
„Das ,Wohnzimmer‘ soll ein Platz zum Verweilen werden.“
wurde als Leader-Projekt bei der EU eingereicht und genehmigt. Mit dem Ergebnis, dass 40 Prozent der Kosten für das „Wohnzimmer“durch EU-Fördergelder gedeckt sind.
Den Plainers ist das Ortszentrum Straßwalchens ein großes Anliegen. Wolfgang Plainer: „Hier gab es in den vergangenen zehn Jahren viele Versäumnisse. Der Nahversorger ist aus dem Zentrum weggegangen, mehrere Geschäfte haben zugesperrt. Gerade für ältere Menschen und jene, die im Zentrum leben, ist es nicht mehr möglich, die Produkte des täglichen Bedarfs im Ort zu bekommen.“
Darum wird es im neuen Kaffeehaus auch wieder einen Nahversorger geben. „Wir werden neben Milchprodukten und Brot auch Gemüse, Obst und Wurstwaren anbieten. „Straßwalchen muss wieder eine lebenswerte