Staatsbrücke umbenennen
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schaden, sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderats! Mir ist noch sehr präsent, wie Sie im Sommer vor drei Jahren den 100. Geburtstag eines besonderen Bürgers der Stadt Salzburg gefeiert haben: Herr Hofrat Feingold macht sich seit unglaublichen siebzig Jahren verdient um Versöhnung und um Aufklärung, wie es zu der katastrophalen Dynamik im Nationalsozialismus kam. Bis heute hält diese herausragende Persönlichkeit Vorträge und stellt sich in Schulen für Gespräche über die Erfahrungen als Zeitzeuge und Betroffener des Holocaust zur Verfügung.
Auf die Frage nach einem Geburtstagswunsch antwortete Herr Hofrat Feingold vor drei Jahren, es sei ihm ein Herzensanliegen, dass man in der Stadt Salzburg eine Straße nach Stefan Zweig benennen möge, der vierzehn Jahre seines Lebens hier verbracht hat.
Inzwischen hat Herr Hofrat Feingold seinen 103. Geburtstag begangen. Ich denke, es wäre eine gute Idee, jetzt einmal über die Erfüllung seines Geburtstagswunsches nachzudenken. Würde sich nicht eine Neubenennung der Staatsbrücke in „Stefan-Zweig-Brücke“anbieten? Diese Brücke ist prominent im Stadtbild, und sie liegt nahe am Kapuzinerberg, wo Stefan Zweig wohnte.
Haben Sie schon einmal eines der faszinierenden Werke dieses Weltautors gelesen? Stefan Zweig ist ein würdiger Namenspatron für unsere Brücke in der Stadtmitte. Diane Erhart, sich, lachten auf den Bankerln am Bahnhofsvorplatz. Sie taten niemandem etwas zuleide. Ich war jedes Mal berührt zu sehen, dass auch sie eine Verbundenheit, eine Zugehörigkeit und ein Miteinander haben. Ihnen die Bankerl als Treffpunkt zu nehmen ist für mich beschämend und respektlos gegenüber Menschen, die sowieso nichts haben. Auch für Reisende und andere Menschen finde ich es äußerst ungastlich, dass es keine Einladung zum Sitzen, Verweilen und Platznehmen am Bahnhof gibt. Marianne Steger, Uferböschung wäre aus der Innenstadt verlängert worden und eine neue Promenade hätte zum Flanieren eingeladen und unzählige neue Nutzungsmöglichkeiten, auch für den Park, geboten. Doch all das hätte Geld gekostet und ist nun daran und an der Mutlosigkeit der Stadtregierung gescheitert, auch Entscheidungen zu treffen, die sich gegen diejenigen richten, die immer am lautesten schreien. Nun passiert wohl lange Zeit wieder nichts und dieses Stück Salzachkai und der Volksgarten bleiben weiter das, was sie jetzt sind: ohne Konzept und Zukunftsvision. Alexander Kozian,