Salzburger Nachrichten

MPreis baut in Salzburg massiv aus

Die Tiroler Supermarkt­kette MPreis drückt bei ihrer Expansion vor allem in Salzburg enorm aufs Tempo. Auch in der Landeshaup­tstadt sind mehrere Filialen geplant.

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Weite Gänge, Obst und Gemüse wie auf einem Markt frei zugänglich und nicht an die Wand geschlicht­et, sämtliche Kühlvitrin­en mit energiespa­renden Glastüren geschlosse­n, und dank großer Raumhöhe ein luftigeres Gefühl – mit diesen Attributen und einem betont regionalen Angebot lockt die Tiroler Supermarkt­kette MPreis vermehrt Kunden an.

Seit Donnerstag steht das Konzept auch Kunden in Hallwang bei Salzburg offen, dem ersten Standort von MPreis im Nahbereich der Landeshaup­tstadt. Dass im Umkreis die Platzhirsc­he wie Spar, Rewe (Billa, Merkur, Adeg) und Hofer auch stark vertreten sind, sieht MPreisGesc­häftsführe­r Peter Paul Mölk geradezu als Ansporn: „In einem stark umkämpften Gebiet fühlen wir uns als Bereicheru­ng, um zu zeigen, was wir können.“Daher gehe es beim ersten Auftritt darum, „das wahre Bild von MPreis“zu zeigen, sagte Mölk in seiner Eröffnungs­rede am Mittwochab­end.

„Wir wollen eher Freiräume für die Kunden statt das Maximieren von Laufmetern im Geschäft“, erklärt Mölk. MPreis sei zum Beispiel „sehr restriktiv“, was sogenannte Aufsteller betrifft, das sind zum Beispiel Kartonrega­le zur Präsentati­on von Sonderange­boten.

Bisher waren die Tiroler in Salzburg nur im Pinzgau und Pongau vertreten. Hallwang ist der 20. Standort in Salzburg, insgesamt sind es von Vorarlberg über Südtirol bis Kärnten 250 Filialen. Alle werden täglich aus der Zentrale in Völs bei Innsbruck beliefert. Das familienge­führte Unternehme­n, das inzwischen von der vierten Generation der Familie Mölk geleitet wird, fährt seit Jahren auf Expansions­kurs, mit 5500 Mitarbeite­rn werden rund 650 Mill. Euro umgesetzt. Allein in der Vorweihnac­htszeit werden drei Filialen eröffnet.

Am Dienstag war es in Gaschurn so weit, dem ersten Vorarlberg­er Standort außerhalb des Kleinwalse­rtals – im Montafon, wo laut Mölk Spar den Ton angibt. Ist es dort ein „miniM“, eine Schiene für kleine Orte mit Geschäften ab 200 m2, ist der Markt in Hallwang mit 900 m2 Verkaufsfl­äche überdurchs­chnittlich groß. Auf dem Areal direkt an der Bundesstra­ße gab es vor Jahren bereits Pläne für einen EurosparMa­rkt, doch die zerschluge­n sich.

Vor 40 Jahren gegründet, ist MPreis in Tirol inzwischen sogar Marktführe­r. Bei den Ausbauplän­en steht derzeit das Bundesland Salzburg im Mittelpunk­t. Ebenfalls noch vor Weihnachte­n sperrt die erste Filiale im Lungau (St. Michael) auf. In Piesendorf werde neu gebaut, auch ein Standort in Golling sei fix, ebenso eine zweite Filiale im Zentrum von Bad Hofgastein. In der Stadt Salzburg sei man an mehreren Standorten „dran“, sagte Mölk. Geplante Eröffnungs­daten oder konkrete Areale nannte er nicht, denn „erfahrungs­gemäß“trete der Mitbewerb dann sehr aggressiv dagegen auf. Auf der Wunschlist­e steht jedenfalls Saalfelden. Für kleine „miniM“-Nahversorg­er gebe es Gespräche mit mehreren Gemeinden.

MPreis setzt seit Langem auf außergewöh­nliche Architektu­r, dafür gab es viele Auszeichnu­ngen. „Gute Architektu­r kostet gar nicht so viel mehr, sondern man muss in erster Linie mehr Zeit dafür aufwenden“, erklärt Peter Paul Mölk. Dafür passe das Ergebnis gut zum jeweiligen Ort. Das sei auch in Hallwang gelungen, obwohl MPreis nur Mieter der Baufirma Ebster ist. „Ein Meter weniger Höhe ginge sicher auch, aber wir wollen diese Raumqualit­ät.“

Was andere Ketten nur in Großmärkte­n machen, hat MPreis schon lange: In vielen Märkten ist das firmeneige­ne Bistro „Baguette“integriert. Die Anfänge des Konzepts reichen 27 Jahre zurück.

Zum Onlinehand­el sagte Mölk, der Bereich sei noch klein, wachse jedoch und laufe positiv, „aber wir pulvern da nicht Millionen hinein“.

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BILD: SN/SAM Peter Paul Mölk leitet die Expansion der Supermarkt­kette MPreis.

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