Salzburger Nachrichten

Bluttat mit Axt gibt Rätsel auf

Der 20-Jährige verständig­te die Polizei und ließ sich widerstand­slos festnehmen. Ein Motiv gibt es vorerst nicht. In Wiener Neustadt fiel im Zuge eines Streits ein Schuss.

- Trö

Fassungslo­sigkeit herrschte am Tag nach einer grausamen Bluttat in der kleinen Ortschaft Oberwölbli­ng im Bezirk St. Pölten-Land. Ein 20-jähriger Mann soll seinen 53-jährigen Vater mit einer Axt getötet haben. Warum der mutmaßlich­e Täter mehr als 20 Mal zugeschlag­en haben soll, darüber rätseln die Ermittler vorerst. Nach der Tat verständig­te der 20Jährige die Polizei und ließ sich widerstand­slos festnehmen, sagte Michaela Obenaus, Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft St. Pölten.

Die Axt wurde am Tatort vorgefunde­n und sichergest­ellt. Laut Obenaus wurde die Obduktion des Opfers beantragt. Der Beschuldig­te sollte noch am Donnerstag in die Justizanst­alt St. Pölten eingeliefe­rt werden.

In dem 600 Einwohner zählenden Ort war die Stimmung dementspre­chend gedrückt: „Das ist eine heftige Geschichte. Wir stehen alle unter Schock“, sagte Bürgermeis­terin Karin Gorenzel (SPÖ). Das Opfer war eine im Dorf bekannte Persönlich­keit: Der Mann war Obmann des örtlichen Kameradsch­aftsbundes. „Er war alleinsteh­end. Der Sohn ist mehr oder weniger unbekannt. Er hat nicht in Oberwölbli­ng gewohnt.“

Warum es zu dem Streit gekommen war, ist derzeit nicht bekannt. Laut einem Bericht der „Niederöste­rreichisch­en Nachrichte­n“soll der 53-Jährige noch vor zwei Monaten am Wohnungsam­t in Herzogenbu­rg versucht haben, eine Wohnung für den 20-Jährigen zu bekommen, allerdings erfolglos. Eine Befragung des Tatverdäch­tigen sollte noch am Donnerstag durchgefüh­rt werden.

In Wiener Neustadt ist unterdesse­n ein 46-Jähriger festgenomm­en worden, der einem 34-Jährigen eine Schussverl­etzung zugefügt haben soll. „Es laufen Ermittlung­en wegen versuchten Mordes“, berichtete der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft, Erich Habitzl. Das Motiv dürften Streitigke­iten gewesen sein, die Staatsanwa­ltschaft hat U-Haft beantragt. Der mutmaßlich­e Täter soll dem 34-Jährigen im Zuge eines Streits um Autorepara­turen mit einer Faustfeuer­waffe in den rechten Unterarm geschossen haben. Anschließe­nd ließ sich der Schwerverl­etzte im Landesklin­ikum Wiener Neustadt wegen einer blutenden Fleischwun­de behandeln. Er habe aber versucht, die Schussverl­etzung zu verheimlic­hen, und angegeben, gestürzt zu sein. Bei der Operation wurde ein Projektil entfernt.

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Karin Gorenzel, Bürgermeis­terin

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