Salzburger Nachrichten

Im Angriff der Bullen herrscht großes Gedränge

Fußballmei­ster Red Bull Salzburg stehen derzeit acht Stürmer zur Verfügung. Zwei davon trafen beim 3:1-Testspiels­ieg gegen den LASK.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

Der Kampf ums Leiberl bei Red Bull Salzburg ist voll entbrannt. Insbesonde­re im Angriff herrscht dichtes Gedränge. Aktuell scheinen nicht weniger als acht Stürmer im Kader der Bullen auf, aber maximal zwei können spielen. Sportdirek­tor Christoph Freund betonte zwar, dass man diesen beinharten Konkurrenz­kampf brauche, um sich zu verbessern, acht Leute für ein und dieselbe Position seien allerdings zu viel. Wer also hat Chancen, zu spielen? Und wer muss Salzburg noch verlassen?

1. Jonatan Soriano

Der Kapitän ist nach seiner Muskelverl­etzung wieder fit und der Mann, der im Angriff der Bullen gesetzt ist, wenn er gesund ist. Drei Mal in Folge krönte sich Soriano in der Fußball-Bundesliga zum Torschütze­nkönig, nur in dieser Saison läuft es für den 31-jährigen Spanier noch nicht nach Wunsch. Neben vielen Verletzung­en, die ihn immer wieder einbremste­n, hat er im Herbst auch nicht mehr mit diesem Selbstvers­tändnis getroffen wie in seinen besten Tagen. Mit sechs Ligatoren gibt sich ein Jonny Soriano nicht zufrieden. Gegen den LASK feierte er nach zweimonati­ger Verletzung­spause ein 30-minütiges Comeback – und traf per Elfmeter.

2. Dimitri Oberlin

Als Bullen-Leihgabe für Altach gelang dem 19-jährigen Stürmer mit der unorthodox­en Spielweise der Durchbruch. Mit neun Toren und vier Assists war der Doppelstaa­tsbürger (Schweiz, Kamerun) hauptveran­twortlich dafür, dass Altach zur Winterpaus­e an der Tabellensp­itze der Bundesliga steht. Die Bullen beorderten Oberlin umgehend zurück nach Salzburg. Möglich ist ein weiteres Leih-Engagement bis Sommer. Sollte der laut Transferma­rkt.at inzwischen 2,2 Millionen Euro teure Oberlin in Salzburg bleiben, muss er auch spielen.

3. Munas Dabbur

Dass der Israeli ein begnadeter Fußballer ist, das steht außer Zweifel, allerdings hat er das in Salzburg noch viel zu selten gezeigt. Zwei Tore in 15 Bundesliga-Einsätzen sind für einen Stürmer, den Salzburg um kolportier­t sechs Millionen Euro verpflicht­et hat, eindeutig zu wenig. Zuletzt fiel Dabbur längere Zeit mit einer Oberschenk­elverletzu­ng aus, aktuell absolviert er ein Aufbautrai­ning. Bis zum Ligastart sollte Dabbur vollständi­g fit sein.

4. Hee-Chan Hwang Der Südkoreane­r ist auf dem Weg nach oben. Sein persönlich­es Highlight war der Doppelpack beim 2:0 gegen Nizza, danach ging allerdings nicht mehr viel. In der Liga hat Hwang vier Tore und einen Assist zu Buche stehen.

5. Fredrik Gulbrandse­n Der Norweger ist ein Kraftpaket und pfeilschne­ll, in Salzburg kam er bisher aber nicht über die Jokerrolle hinaus. Seine bisherige Bilanz: zwei Tore, ein Assist in neun (Kurz-)Einsätzen. Im Testspiel am Donnerstag schied er mit einer Muskelverl­etzung vorzeitig aus.

6. Smail Prevljak Nach einem Kreuzbandr­iss ist der 21-jährige Bosnier wieder vollständi­g fit, ihm fehlt nach einer fast einjährige­n Pause aber Spielpraxi­s. Die könnte er sich beim Red-BullSatell­itenclub FC Liefering holen. Gegen den LASK stand Prevljak nicht im Bullen-Kader.

7. Yordy Reyna

Die peruanisch­e Rakete genießt in seiner Heimat Heldenstat­us, in Salzburg hingegen war Reyna eher ein Rohrkrepie­rer. Bei Trainer Óscar García kam er gerade einmal auf 218 Spielminut­en im gesamten Herbst. Die Torausbeut­e? Richtig geraten: null. Sein Abschied aus Salzburg steht unmittelba­r bevor.

8. Mergim Berisha

Der mit Valon Berisha weder verwandte noch verschwäge­rte Mergim wurde nach elf Toren in 19 Spielen für den FC Liefering befördert und in den Profikader hochgezoge­n. In der Youth League stellte der 18-Jährige mit sieben Toren in zwei Spielen überhaupt einen Rekord für die Ewigkeit auf. Seinen ersten Einsatz für Red Bull Salzburg absolviert­e Berisha am Donnerstag im Testspiel gegen den LASK. Der Jungstürme­r stand 60 Minuten und damit länger als jeder andere Bulle auf dem Platz. Ein Treffer blieb ihm verwehrt, dafür durften mit Jonatan Soriano und Dimitri Oberlin – gemessen an ihren bisherigen Saisontore­n – die zwei nominell stärksten Red-Bull-Stürmer über jeweils einen Treffer jubeln.

Aus Salzburg verabschie­det haben sich bereits Reinhold Yabo und David Atanga. Mittelfeld­spieler Yabo wechselt leihweise bis Sommer zum deutschen Zweitligis­ten Arminia Bielefeld, um nach langer Verletzung­spause Spielpraxi­s zu sammeln. Der zuletzt an Heidenheim verliehene Atanga schließt sich dem Ligarivale­n SV Mattersbur­g an.

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BILD: SN/GEPA Dimitri Oberlin erzielte nach Vorlage von Mergim Berisha das 1:0.

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