Neues Medikament für herzkranke Menschen
Ein neues Medikament, das demnächst auch in Österreich erhältlich sein wird, eröffnet neue Behandlungsperspektiven für Menschen, die unter einer Herzschwäche leiden. Ihr Kaliumhaushalt ist oft außer Balance. Der Großteil der Herzinsuffizienz-Patienten leidet unter Kaliummangel (Hypokaliämie), was für die rhythmische Aktivierung des Herzens nachteilig ist.
Ganz anders sieht es aber aus, wenn die Betroffenen zusätzlich mit einer gestörten Nierenfunktion zu kämpfen haben. Dann wird der Kaliumspiegel schnell zu hoch (Hyperkaliämie).
„Bei einer Nierenerkrankung kann das Kalium im Blut nur vermindert mit dem Urin ausgeschieden werden“, sagt Martin Hülsmann von der Universitätsklinik für Innere Medizin im Wiener AKH. Das Zuviel an Kalium verändert die Erregbarkeit der Schrittmacher- und Herzmuskelzellen, was den Herzrhythmus ungünstig beeinflusst. Dieser Teufelskreis führt dazu, dass bis zu 40 Prozent der Herzinsuffizienz-Betroffenen keine geeignete medikamentöse Basistherapie angeboten werden kann.
Abhilfe schaffen soll die neue Substanz Patiromer, welche 2015 von der amerikanischen FDA zugelassen wurde. Es bindet Kalium im Darm und tauscht es gegen Kalzium aus, das Kalium wird ausgeschieden. Damit kann die Hyperkaliämie bei Nierenerkrankungen gut behandelt werden.