Salzburger Nachrichten

Große Stagnation der Einkommen

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Zu „Mindestloh­n für Fiskus und Sozialvers­icherungen“(SN vom 13. 1.). Sehr geehrter Herr Huber, mit großem Erstaunen habe ich Ihren Kommentar zum Thema Mindestloh­n gelesen. Dass dem Neoliberal­ismus ein starker Sozialstaa­t, der Menschen gegen die Risiken des Lebens absichert, ein Dorn im Auge ist, ist hinlänglic­h bekannt. In diesem Sinne zeugt es von einer ganz besonderen Denkweise, in Zeiten stagnieren­der Realeinkom­men und hoher Lebenshalt­ungskosten einen Vorschlag zu einem generellen Mindestloh­n derart abzuqualif­izieren. Denn es versteht niemand, weshalb in Ihrer Rechnung der tatsächlic­he Anteil zur Arbeitnehm­erinteress­envertretu­ng von knapp einem Euro für einen Beschäftig­ten derart ruinös sein soll. Es sei daran erinnert: Viele sozialpoli­tische Errungensc­haften gäbe es ohne AK und ÖGB nicht, von einem Fünf-Milliarden-Entlastung­spaket in Form der letzten Steuerrefo­rm ganz zu schweigen. In einem Kommentar sohin mehrmals zu erwähnen, die AK wäre mit knapp einem Euro Nutznießer eines Mindestloh­ns, zeugt nicht von Objektivit­ät, sondern Voreingeno­mmenheit. Siegfried Pichler AK-Präsident, 5020 Salzburg

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