SCHÖNES WOCHENENDE
Macht und Glorie, Pracht und Pomp. Monarchen in glanzvollen Uniformen, reizende Frauen in engen Miedern und Reifröcken. Sissi-Herrlichkeit an jedem Eck und jedem Ende. Verantwortlich dafür ist die Titelheldin dieser Ausgabe. Sie hat Schönbrunn zu dem ausbauen lassen, was heute die größte Touristenattraktion im Lande ist. Weit vor Mariazell und der Festung Hohensalzburg.
Die Geschichte dahinter menschelt gewaltig, in der offiziellen wie in der inoffiziellen Version. Also: Maria Theresias Vater, Karl VI., hatte Schönbrunn als unvollendetes Schloss übernommen und es bestenfalls für die Fasanenjagd genutzt. Als Sommerresidenz der Habsburger diente bis dahin die Favorita, ein Palast in der Wieden, dem heute 4. Bezirk. In diesem Schloss starb Karl VI., noch immer wird das Sterbezimmer in Ehren gehalten. Die schmerzliche Erinnerung, wir sind jetzt bei der offiziellen Version, soll Maria Theresia aus der Favorita vertrieben haben.
Nun die inoffizielle Version, die, das haben inoffizielle Versionen so an sich, durchaus reizvoll ist. Prinz Eugen, der edle Ritter, hat die großzügigen Abgeltungen für seine militärischen Glanzleistungen in eine traumhafte Schlossanlage, das Belvedere, umgewandelt. Was die eher unscheinbare Favorita, die nur wenige Hundert Meter davon entfernt liegt, gehörig hat abstinken lassen. Und weil es halt nicht geht, dass Untertanen schöner wohnen als Herrscher, musste Schönbrunn her. Aus der Favorita wurde eine Schule.
Mehr Menschliches von der Übermutter der Nation erfahren wir von Thomas Hödlmoser und Christian Resch.
Schönes Wochenende!