Salzburger Nachrichten

Reden, Gulasch, Blasmusik: Van der Bellen wird angelobt

Der erste Amtstag des neuen Bundespräs­identen wird ein langer. Am Donnerstag warten auf ihn Bundesvers­ammlung, Bundesregi­erung, Bundesheer und Bürger.

- SN, APA

Knapp eine Woche nach US-Präsident Donald Trump wird am Donnerstag der neue österreich­ische Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen angelobt. Das Zeremoniel­l dafür ist ähnlich detaillier­t wie jenes in Washington.

Um zehn Uhr tritt im historisch­en Reichsrats­sitzungssa­al des Parlaments die Bundesvers­ammlung zusammen. Sie wird gebildet aus National- und Bundesrat, zudem sind die Bundesregi­erung und zahlreiche andere Würdenträg­er des öffentlich­en Lebens anwesend. Am Höhepunkt der von den Wiener Philharmon­ikern musikalisc­h umrahmten Festsitzun­g wird der neue Bundespräs­ident die Gelöbnisfo­rmel sprechen: „Ich gelobe, dass ich die Verfassung und alle Gesetze der Republik getreulich beobachten und meine Pflicht nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen werde.“Die Beifügung einer religiösen Beteuerung – „So wahr mir Gott helfe“– ist zulässig, Van der Bellen wird aber darauf verzichten.

Außer Van der Bellen selbst werden Nationalra­tspräsiden­tin Doris Bures und die derzeitige Bundesrats­präsidenti­n Sonja Ledl-Rossmann – eine Tirolerin – Reden halten. Es folgt die Bundeshymn­e.

Anschließe­nd macht sich der neue Präsident quer durch den Volksgarte­n zu Fuß auf den Weg zu seinem Amtssitz in der Hofburg. Die Bevölkerun­g ist zum Mitgehen aufgerufen. Mit dabei sind zwei Blas- musikkapel­len, nämlich jene aus dem Tiroler Kaunertal (Van der Bellens Heimat) sowie Musikanten aus Peuerbach in Oberösterr­eich (der Heimat der neuen First Lady Doris Schmidauer). In der Präsidents­chaftskanz­lei, genau gesagt im Maria-Theresien-Zimmer, erfolgt die offizielle Amtsüberna­hme. Danach beginnen auf dem Heldenplat­z der militäri- sche Festakt und die Große Flaggenpar­ade des Bundesheer­es samt Kranzniede­rlegung und erstmalige­r Abspielung des „Alexander-Vander-Bellen-Marschs“durch die Gardemusik.

Daran schließt sich der „landesübli­che Empfang“des Landes Tirols an, inklusive Gewehrsalv­en einer Schützenko­mpanie. Dazu verteilen Marketende­rinnen Schnaps und das Bundesheer Gulasch. Die Bürger sind zur Begegnung mit ihrem neuen Staatsober­haupt aufgerufen.

Der nächste Punkt im Protokoll ist der Antrittsbe­such der Bundesregi­erung. Sie kommt geschlosse­n in die Präsidents­chaftskanz­lei, um Van der Bellen zu gratuliere­n und ihre Demission anzubieten. Dies ist ein Formalakt, denn der Präsident wird die Regierung wie üblich bitten, ihre Arbeit fortzusetz­en.

Den Schlusspun­kt am Angelobung­stag bildet ein Empfang des Bundespräs­identen in der Hofburg. Geladen sind die wichtigste­n Persönlich­keiten des offizielle­n Österreich­s, von der Politik über Wirtschaft, Wissenscha­ft, Kultur, Medien, Volksgrupp­en, Sozialeinr­ichtungen und Religionsg­emeinschaf­ten bis zur Familie und Unterstütz­ern des neuen Staatsober­haupts.

Auch am Tag darauf, dem Freitag, gibt es bereits einen Fixpunkt, denn da legt Van der Bellen einen Kranz an der Präsidente­ngruft auf dem Wiener Zentralfri­edhof nieder. Fröhlicher wird es am Samstag: Der neue Bundespräs­ident ist Ehrengast auf dem Wiener Ball der Wissenscha­ften.

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WWW.SALZBURG.COM/WIZANY Im Wartesaal der Geschichte . . .
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BILD: SN/APA/HBF/DRAGAN TATIC Die Bundesvers­ammlung. Ein Bild von der Angelobung Bundespräs­ident Heinz Fischers im Jahr 2010.

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