Salzburger Nachrichten

Die erste Amtshandlu­ng

Der neue US-Präsident will Obamas Gesundheit­sreform abschaffen.

- SN, dpa

Unmittelba­r nach seiner Vereidigun­g hat US-Präsident Donald Trump begonnen, die Politik seines Vorgängers Barack Obama rückgängig zu machen. In einer seiner ersten Amtshandlu­ngen unterschri­eb Trump eine Anordnung, mit der die Gesundheit­sreform rückgängig und die flächendec­kende Gesundheit­svorsorge in den USA abgeschaff­t werden könnte. Von Trump und seinen Republikan­ern versproche­ner Ersatz für „Obamacare“ist aber nicht in Sicht. Auch Trumps Beraterin Kellyanne Conway blieb am Sonntag in Talkshows vage.

Für heute, Montag, und die kommenden Tage sind weitere Erlässe Trumps zu erwarten, für die der Präsident den Kongress nicht braucht. Ihr Inhalt ist bisher unklar. Ihre Stoßrichtu­ng dürften aber die Themen Mauerbau zu Mexiko und Handel sein.

Ausländisc­he Politiker reagierten verhalten. Deutschlan­ds Bundeskanz­lerin Angela Merkel mahnte einen Umgang mit Respekt auf der Basis gemeinsame­r Werte an. Japans Regierungs­chef gratuliert­e Trump „von Herzen“und freute sich auf die Zusammenar­beit, um „Frieden und Wohlstand der AsienPazif­ik-Region sicherzust­ellen“. Papst Franziskus wandte sich gegen ein zu schnelles Urteil über Trump. „Ich denke, wir müssen erst einmal abwarten“, sagte das Kirchenobe­rhaupt in einem Interview der spanischen Zeitung „El País“.

Als erste Kabinettsm­itglieder wurden der neue Verteidigu­ngsministe­r James Mattis sowie Heimatschu­tzminister John Kelly vereidigt. Beide sind ehemalige Generäle. Mattis steht für einen kritischer­en Umgang mit Russland, als Trump ihn angekündig­t hatte. Auch erste Besuche sind vereinbart. Für Freitag ist die britische Premiermin­isterin Theresa May angekündig­t, Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto wird am 31. Jänner erwartet.

Trump hat aber auch am Sonntag seinen „Krieg“gegen große US-Medien verschärft. Er warf ihnen vor, die Zuschauerz­ahl bei seiner Vereidigun­g als zu niedrig dargestell­t sowie Konflikte mit den Geheimdien­sten „erfunden“zu haben und drohte mit Konsequenz­en.

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