Handicap hält nicht ab von der Medaillenjagd
Christoph Schneider und Markus Gfatterhofer sind bei der Ski-WM am Start.
TARVIS, SALZBURG. Seit dem Rückzug des Abtenauers Matthias Lanzinger vom Wettkampf rückte der alpine Behindertensport in Österreich in den Hintergrund der öffentlichen Wahrnehmung. Lanzinger ist 2008 durch einen Sturz beim Super-G im norwegischen Kvitfjell mit nachfolgender Unterschenkel-Amputation aus dem Weltcup gerissen worden. Die Verletzung und die Umstände der Bergung mit Verzögerungen hatten für Schlagzeilen gesorgt. Der Salzburger blieb durch seine Leistungen im Behindertensport im Rampenlicht und gewann 2014 bei den Paralympics in Sotschi zwei Silbermedaillen.
Bis Ende Jänner laufen im italienischen Tarvis die Ski-Weltmeisterschaften der Behinderten 2017. Heute, Mittwoch, steht der Abfahrtslauf auf dem Programm. Chancen rechnet sich der 24-jährige Christoph Schneider aus Eben im Pongau aus. „Das Training ist gut gelaufen. Ich bin auf die viertschnellste Zeit gekommen“, berichtete Schneider, der nach einem Arbeitsunfall mit Armverletzung zum Behindertensport gekommen ist. Mit dem 21-jährigen Markus Gfatterhofer aus St. Martin am Tennengebirge nimmt ein weiterer Salzburger an den Titelkämpfen teil. Gfatterhofer hatte beim Sturz in einem Motocross-Rennen in Murau eine Querschnittslähmung erlitten. Er fährt Monoski. Das Ziel beider Athleten lautet Paralympics 2018 in Südkorea.