Konzentration auf Europas Stärken
Zum Leserbrief „Trump-Berichte sind einseitig“. Ich lebe seit zwölf Jahren in den USA. Ein veraltetes System und nicht die Bürger verhalfen Herrn Trump zum Sieg. Hillary Clinton bekam insgesamt rund 2,8 Millionen Stimmen mehr als Herr Trump. Nur etwa 80.000 Stimmen in Michigan, Pennsylvania, und Wisconsin von rund 123 Millionen haben letztendlich den Ausschlag gegeben. Hillary Clinton hat diese Staaten marginal verloren. Weniger als 25 Prozent aller US-Amerikaner haben Trump gewählt. Es ist auch nicht wahr, dass die meisten Medien gegen Trump Stimmung gemacht haben. Die Nachrichtenkanäle, die Trumps Zielgruppe bedienen (wie z. B. Fox News, Breitbart News und InfoWars) haben die Menschen mit Falschmeldungen bis hin zu Verschwörungstheorien manipuliert.
Donald Trump hat seinen ganzen Wahlkampf auf Hass, Manipulation, Lügen und Verhetzung aufgebaut. Den Intellektuellen und Künstlern, die „gegen ihn Stimmung gemacht haben“, war bewusst, welche Gefahr von Trump ausgeht. Die Aktionen, die Trump setzt, sind besorgniserregend und deuten darauf hin, dass sich die USA immer mehr Richtung Diktatur entwickeln. Um das zu erkennen, braucht man keine Medien. Trumps unqualifiziertes Kabinett spricht für sich. Es setzt sich aus Wall-Street-Milliardären und Ultrarechten zusammen, die wenig von dem Amt verstehen, das sie einnehmen werden. Trump hat keine Ahnung von Politik und trifft Entscheidungen, die fatal für Amerika und die Welt sein können. Die geplante Zerstörung der Umwelt, die Ablehnung von Wissenschaft, die Einschränkung von Rechten, seine Drohgebärden und die andauernden Lügen sollten jeden vernünftigen Menschen beunruhigen.
Die USA waren einer der engsten Verbündeten Europas. Der Graben entsteht nun, da Donald Trump Präsident ist. In Anbetracht der Besorgnis erregenden Situation in den USA ist es wichtiger denn je, dass Europa sich auf seine Stärken konzentriert und vereint den Herausforderungen der nächsten Jahre begegnet. Ich hoffe sehr, dass die Presse auch weiterhin Politiker wie Donald Trump zur Verantwortung zieht. Mag. Gabriele Zoebl